FEARED - Synder

Lange bevor der schwedische Guitarrero Ola Englund sich den wiedererstarkten THE HAUNTED anschloss, hob er seine Melo-Deather von FEARED aus der Taufe. Davon zeugen mittlerweile fünf Full-Lengths, sowie eine Split-Veröffentlichung und mit „Snyder“ (was auf Schwedisch so viel wie Sünde bedeutet) geht Englund auch im achten Jahr nach Bandgründung konsequent den Weg der Independent-Releases.

Stilistisch muss sich Englund, der nach wie vor von ex-CLAWFINGER-Bassist Jocke Skog, DEMONOID-Sänger Mario Santos Ramos und ex-SIX-FEET-UNDER und seit kurzem SUFFOCATION-Drummer Kevin Talley unterstützt wird, sowieso nicht mehr verbiegen, FEARED haben mittlerweile ihren Platz im Metal-Business gefunden. Irgendwo im verschwimmenden Graubereich aus Melodic Death Metal und heftigen Thrash-Attacken höchster Präzision fühlt sich der Gitarrenhexer pudelwohl. Dass man schon relativ früh, in „Of Iron and Ashes“ um genau zu sein, mit einem elegischen Mittelteil auffährt, überrascht zwar ein wenig, zeugt aber von der Tatsache, dass Englund dieses Mal die ganze Geschichte eine Spur dunkler anzulegen versuchte.

Das funktioniert auch im Großen und Ganzen, Ramos speit seine Todesblei-Vocals mit größtmöglicher Aggression aus seinem Schlund, die technische Erhabenheit der kompletten Instrumental-Fraktion ist beeindruckend, Kleinigkeiten wie der akustische Beginn von „My Grief, My Sorrow“ das Piano-Interlude „Dygder“, die Keyboard-Samples in „Wolf At the End of the World“ oder die verzwickte, über weite Teile im Mid-Tempo gehaltene Wuchtbrumme „By Silent Screaming“ runden das Gesamtpaket wunderbar ab. Lediglich ein paar mehr wirklich Mark-durchdringende Hits á la „Caligula“ hätte ich mir vielleicht noch wünschen dürfen, aber das ist bei einer Independent-Produktion tatsächlich Jammern auf hohem Niveau.