IRON KOBRA - Might & Magic

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VÖ: 05.03.2015
Bandinfo: IRON KOBRA
Genre: Heavy Metal
Label: Dying Victims Productions
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Lineup  |  Trackliste

Das Cover, der Bandname IRON KOBRA und der Herkunftsort Gelsenkirchen: Diese drei Aspekte reichten, um das Interesse des Verfassers dieser Zeilen zu wecken.
Die Farbgestaltung des Covers erinnerte an DIOs legendäres „Holy Diver“-Album, der Bandname weckte die Hoffnung auf klassischen Heavy Metal und Gelsenkirchen roch nach Teutonen-Metal. Alles zusammen schrie geradezu: 80er-Metal!
Die Hoffnung wurde erfüllt, denn IRON KOBRA schmettern mit „Might & Magic“ ihren headbangenden Zuhörern klassischen Heavy Metal deutscher Machart, aber dennoch individueller Prägung, um die Ohren.

Nach einem eher überflüssigen (und nicht ernst gemeinten?) gesprochenen Intro reichen bereits die ersten Takte von „Tomb Of The Stygian King“, um sich per Hechtsprung in die Welt der eisernen Giftschlange stürzen zu wollen. Der Song punktet mit seinen klassisch klingenden Riffs, dem Sing-Along-Refrain und einem rauen Charme, dem man sich schwer entziehen kann.

Was „Tomb Of The Stygian King“ beginnt, setzen die nachfolgenden Songs im knackigen Up-Tempo fort: Kraftvoll-mitreißende Riffs und Soli, die den Zuhörer zur Luftgitarre greifen lassen, einige frühe RUNNING WILD- und IRON MAIDEN-Einflüsse, geradlinige Songstrukturen (aber durchaus detailreich) und ein Sänger, der am Mikro die Zeit seines Lebens zu haben scheint. All diese Ingredienzien vermitteln ein Gefühl des klassischen 80er-Metals, wie es viele aktuelle Bands in dieser Intensivität und Authentizität schwer erreichen. Songs wie das bereits erwähnte „Tomb Of The Stygian King“ oder die Kracher „Fire“, „Vanguard Of Doom“ und „Watch The Skies“ machen neugierig auf eine Live-Show der Burschen.

Unglücklicherweise schleicht sich mit dem Deutsch gesungenen „Wut im Bauch“ ein Song ein, der das hohe Niveau nicht ganz halten kann – dafür erinnert er entfernt an alte Punk-Songs. Aber okay, IRON KOBRA ziehen auf Teufel komm raus ihr Ding durch und das ist erfrischend. Das nachfolgende „Born To Play On 10“ überrascht mit Speed, sowie High-Pitched-Vocals und nähert sich wieder dem Niveau der ersten Songs an.

„Cult Of The Snake“ beendet „Might & Magic“, ein Song, bei dem gegen Ende ordentlich in die Akkustik-Gitarresaiten gegriffen wird und der locker an das Niveau der ersten Songs heranreicht.

Fazit:

Besondere Überraschungen darf man sich nicht erwarten, aber das wollen KING KOBRA auch gar nicht. Was die Gelsenkirchener anbieten: Solider, fast durchgehend mitreißender 80er-Metal, dem man zwar ab und an diverse Einflüsse anhört, der jedoch keine Sekunde lang altbacken, sondern erstaunlich frisch klingt. Heavy Metal mit Ecken und Kanten, rau, mit einem individuellen, spröden Charme und Headbanging-Potenzial - mal ehrlich, Fans des klassischen Teutonen-Metals: Was will man mehr?

IRON KOBRA schreien Fire!




Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Wolfgang Milchrahm (17.05.2015)

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