Ten - Isla De Muerta

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VÖ: 20.05.2015
Bandinfo: Ten
Genre: Melodic Hardrock
Label: Rocktopia Rec.
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

TEN legen ein atemberaubendes Veröffentlichungstempo vor. Das sehr gelungene letzte Album "Albion" datiert schließlich erst mit November 2014. Masse ist grundsätzlich nicht gleich Klasse, dennoch trotzen die Engländer diesem Grundsatz auf dem neuen Album "Isla De Muerta". An den Titel und das Albumcover anknüpfend, ist das Intro zum Opener eingangs quasi ein Filmscore á la "Pirates Of The Caribbean", "Dead Men Tell No Tales" selbst ein balladesk angehauchtes Epos. Das folgende, knackig geratene "Tell Me What To Do" überzeugt mit einem lässigen Refrain, der sich im warmen, guten Soundbild umgehend im Ohr festsetzt und nicht umsonst als erster Albumtrack präsentiert wurde.

Der Rest des zwölften Albums der Melodic-Rock-Könner präsentiert die volle Palette an Genre-Instrumentarien. Mal regiert der Riff ("Aquiesce" oder "Angel Of Darkness"), ohne jedoch das Ohr für einladende Melodien sowie packende Hooks und Refrains ("The Last Pretender") zu verlieren, mal greifen die Mannen um Gary Hughes zu ruhigeren Tönen ("This Love", "We Can Be As One"), ohne jedoch auf einer Schmalzspur ins Taumeln zu geraten oder gar auszurutschen. Ein Mal tönt eine DEEP PURPLE-Reminszenz auf, ein anderes Mal wird der Hörer auf eine beschwingt-akustische Reise mitgenommen ("The Dragon And Saint George"), dann wieder besticht der gelungene Einsatz der Keyboards ("Intensify").

Ausladend und groß ist "Karnak - The Valley Of The Kings" geraten, ein knapper Neunminüter, der trotz seiner Länge und Verspieltheit fesselt, das kompositorische Talent dokumentiert und gleichzeitig über mittelprächtige Ergebnisse wie "Revolution" hinwegsehen lässt. Der Fokus liegt dabei jederzeit auf großformatiger Hardrock-Unterhaltung, stringent komponiert und zeitgemäß umgesetzt. Mastermind und Songwriter Gary Hughes ist ein großer Könner seines Fachs, der es versteht, auch nach mehr als 20 Jahren im Business keine Abnützungserscheinungen zu zeigen, vielmehr zu immer neuen Höhenflügen aufbricht und sein Publikum wiederum mit packenden Melodic-Hard-Rock-Nummern und Faserschmeichlern fesselt.

Abschließend sei noch die Frage erlaubt, warum das Septett gleich drei Sechssaiter in der Band benötigt, was mir schleierhaft bleibt, so massiv drückt einem die Riffwand dann doch nicht entgegen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (26.05.2015)

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