Setanera - New Era

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VÖ: 29.05.2015
Bandinfo: Setanera
Genre: Alternative Metal
Label: 7hard
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Lineup  |  Trackliste

Auf ihrer Facebook-Seite bezeichnen SETANERA ihr Genre als „Alternative Symphonic Metal“ und ich muss sagen, damit haben sie eine recht treffende Bezeichnung abgeliefert, weil reiner Symphonic Metal ist das nicht und nur als „Alternative“ kann man ihren Stil auch nicht bezeichnen.

Eine Sache fällt bei allen elf Songs auf „New Era“ auf: Valentina Setanera – die Sängerin mit der klaren, hellen, schönen Stimme. Sie dominiert ordentlich das ganze Album. Aber ich würde sagen, mit Berechtigung, denn dadurch entsteht diese ganz spezielle Stimmung und das recht einzigartige Klangbild, was SETANERA ausmacht.

Das Instrument, das neben ihr die Erlaubnis bekommt, fast genauso dominant zu sein, ist das Keyboard. Natürlich in verschiedensten Varianten: Da haben wir mal poppige Synthie-Klänge dann einfach ein klassisches Piano oder intonierte Streicher. Das Programming kommt auf diesem Album echt nicht zu kurz.

Die Saiteninstrumente – und ich spreche jetzt von den Gitarren und Bass und nicht von richtigen Streichern mit Saiten und Bogen – kommen zwar auch dran, halten sich zumeist jedoch im Hintergrund. Wenn, dann sind sie aber gut gespielt und in die Songs integriert und betonen bzw. arbeiten Höhepunkte und Tiefen heraus.

Die Songs:

Keyboard und Chorus läuten „New Era“ ein. Sehr melodisch und einschmeichelnd, auch wenn harte Schlagzeug-Rhythmen und Riffs folgen, denn der Schwerpunkt des Songs liegt auf Keyboard und Valentina Setaneras schöner, klarer Stimme. Manchmal hat man den Eindruck, es kommen sogar poppige Klänge durch.

„Bring Me Back“ zeigt viele symphonische Elemente und einige Rhythmuswechsel von langsam auf Mid-Tempo, dann wieder Passagen, wo sie solo mit Piano singt und im nächsten Moment einen fast engelhaften Chor, der metalmäßig von Schlagzeug und Gitarren unterstützt wird.

„Spettralia“ legt einen Start hin, der eines Musicals würdig wäre. Persönlich finde ich es ganz toll, dass sie diesen Song in ihrer Muttersprache singt. Und es kommt genau so gut rüber, als wäre es Englisch.

Weiter geht’s mit „Dance Floor“, ja, das klingt am Anfang und zwischendurch wirklich nach Disco. Der einfache Rhythmus und die Synthie-Klänge machen es möglich. Abwechslung kommt dann doch durch die Riffs, insgesamt bleibt der Song aber auf der flotten Dancefloor-Seite.

„I Must Go“ lebt erneut von ihrer Stimme und Piano bzw. gibt es bei den Refrains Unterstützung durch Streicher, welche dem Song einen super-soften Klang verpassen. Orchestrale Elemente erzeugen Abwechslung, aber nur seitens Instrumente und nicht Rhythmus oder Melodie. Erst ab der Mitte etwas flotter, die düster-traurige Stimmung lebt jedoch durch das ganze Lied und wird vom jaulenden Gitarrensolo noch betont.

Endlich mal was Flottes und „Härteres“. „Black River“ gibt Gas, auch wenn im Hintergrund Chöre zu hören sind und manche Takte sehr ruhig und mit Streichern aufgepeppt werden. Aufgrund des Titels würde man was Englisches erwarten – falsch – dieser Song ist eine Mischung beider Sprachen. Der Rhythmus ist sehr gut und abwechslungsreich. Beim Songwriting hat man sich hier einiges überlegt.

„Oltre“ ist wieder langsamer, ruhiger und italienisch. Rhythmustechnisch würde ich den als Schmuse-/Kuschelsong einstufen, aber nur bis gut über die Mitte, dann wird er knackig und – ähm – ja, klingt dann echt mal nach DJ-Sound, aber gottseidank nicht lange.

Ja, das machen sie gerne: Eine Mischung aus italienischen und englischen Texten. „Heroes“ gehört zu diesen Songs – und wieder langsam bis Mid-Tempo. Ein Rhythmus, der ihnen anscheinend besonders zusagt.

„Lie“ sehr, sehr poppig. Und dann wieder Metal-Klänge. Und Engelschor. Uff, das ist sicher ein Song, der nicht nur Freunde finden wird, weil er zu sehr in fremden Musikwelten wildert.

Über eine Minute lang denkt man, „Meadows Of May“ ist ein reiner Instrumental-Song. Falsch. Es wird doch gesungen und das im Wechsel mit den Instrumenten sehr abwechslungsreich. Einer meiner Favoriten auf diesem Album.

Piano, Streicher, Gesang… „Journey To The Freedom“ ist wieder ein variantenreiches Lied mit vielen orchestralen Elementen und passend gesetzten Metal-Einsätzen. In diesem letzten Song zeigen sie noch mal ihre ganze Bandbreite.

SETANERA, „New Era“: Ein besonderes Album, eine besondere Sängerin. Aber nichts für den Metal-Fan, der sich Headbang-Songs, Gegröle oder ähnliches erwartet. Der erste Longplayer der Band ist ein eher ruhiges Teil, auf dem nette, melodische Arrangements sind und wo Valentina die Songs mit ihrer Stimme dominiert. Ich würde sagen, eine interessante, aber gewöhnungsbedürftige Mischung, geeignet für diejenigen, die mal Abwechslung suchen und „etwas Ruhiges, Melodisches“ hören wollen. Ein wenig Eintönigkeit bei manchen Songs muss man halt dafür in Kauf nehmen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (04.06.2015)

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