ISVIND - Gud

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VÖ: 26.06.2015
Bandinfo: ISVIND
Genre: Black Metal
Label: Folter Records
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Lineup  |  Trackliste

Seit ihrer durchaus Aufsehen erregenden Rückkehr in die Szene ist "Gud" dann auch schon das dritte Album von ISVIND. Die Norweger, zwischenzeitlich zur vollständigen Band gewachsen, sind also wieder warmgelaufen und inspiriert - etwas, das man "Gud" auf jeden Fall anhört.

Natürlich sind ISVIND auch 2015 noch eine norwegische Black-Metal-Truppe, die weder verhehlt, woher sie geografisch stammt, noch, woher sie stilistisch kommt. Schon der zuerst mit einer weiblichen Stimme und gesetzter Gitarrenbegleitung ungewöhnlich beginnende Opener "Flommen" stellt nach zwei Minuten klar, woher der Wind weht: Aus Norden natürlich, mit disharmonischen Riffs, latent folkigen Melodien, schmissigen Thrash-Reminiszenzen und den obligatorischen DARKTHRONE-Querverweisen. "Ordet" beispielsweise ist ein Stück, das gut und gerne auch 20 Jahre alt sein könnte.

Das gilt nicht für alle Tracks der Platte. Mitunter schaffen es ISVIND auch, der kreativen Falle ein Stück weit zu entkommen und die ein oder andere neue Zutat in ihren Sound zu integrieren. Der bereits genannte Damengesang beispielsweise ("Daaren", "Hyrdet") und auch sein cleanes männliches Pendant sind etwas, das die Band mitunter in die Nähe der verblichenen DISMAL EUPHONY rückt - genau wie die effektbeladenen cleanen Gitarren. Belebend wirken auch die - wenn auch seltenen - Soloanflüge, die klassisches Metal-Flair versprühen und eine früher nicht zu verspürende Stiloffenheit deutĺich machen.

Davon abgesehen kann "Gud" aber nicht verstecken, dass seine neun Stücke mit wenigen Ausnahmen verhältnismäßig einförmig vorbeiziehen. Das ganz große Highlight fehlt der Platte (auch wenn das natürlich nicht Sinn und Zweck eines Black-Metal-Albums ist). Dafür ist die Scheibe kompositorisch von gleichbleibender Qualität, runder als der Vorgänger "Daumyra" und auch die behutsam modernisierte, wenn auch klassische Produktion ist absolut gelungen. Ein Album, das man als Liebhaber klassischen norwegischen Black Metals besitzen kann. Ein Klassiker ist es selbst leider nicht.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Florian Dammasch (22.07.2015)

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