Teramaze - Her Halo

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VÖ: 30.10.2015
Bandinfo: TERAMAZE
Genre: Progressive Metal
Label: Mascot Label Group - Music Theories Recordings
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Lineup  |  Trackliste

TERAMAZE gibt es jetzt ja schon seit 1995 und seitdem haben die Prog-Metaller aus Australien vier Full-Length Alben veröffentlicht. Das fünfte, „Her Halo“, steht jetzt in den Startlöchern. Seit ihrem letzten Album, „Esoteric Symbolism“, gibt es einige Änderungen im Line Up. Nathan Peachey ist der neue Sänger der Band und den Bass haben sie jetzt Luis Eguren in die Hände gegeben.

„An Ordinary Dream“ ist der Name des Openers auf dem acht Songs starken Album. Ein recht liebliches Intro ertönt und schon wird der Song von Akustikgitarren eröffnet. Und die versprechen so einiges, denn der Sound ist erstaunlich gut. Spätestens nachdem der Rest der Band einsetzt, beeindruckt das Album durch seine großartige Produktion. Nathan Peachey, der Brett Rerekura nach dem letzten Album abgelöst hat, fügt sich mit seinem Gesang stimmig in das Gesamtbild der Band ein. Seine Stimme passt viel besser zum Sound von TERAMAZE als die seines Vorgängers und er scheint einiges mehr zu können, auch wenn an manchen Stellen offensichtlich ein wenig digital nachgeholfen wurde.

Insgesamt mischen TERAMAZE sehr gerne Clean Parts, bei denen der Gesang meist nur von Klavier und Akustikgitarren begleitet wird, mit sehr epischen und oft Power Metal-lastigen Refrains. Dieses Rezept geht beinahe jedes Mal auf, wie auch der Titeltrack „Her Halo“ zeigt. Der Song beginnt mit einer Strophe, welche an die eine oder andere Ballade von MUSE erinnert und geht dann über zu einem wunderschönen Refrain mit einem der coolsten Gitarrenriffs auf dem Album. Nach demselben Prinzip funktioniert auch „Out Of Subconscious“, zu dem die Australier im Vorhinein schon ein Video veröffentlicht haben. Hier passiert nur leider das, was sich die ganze Zeit schon ein wenig angebahnt hat: Die Gitarrenspuren wirken ein wenig übertrieben und so, als ob der Gitarrist unbedingt versucht, einen auf dicke Hose zu machen. Kann er theoretisch ja auch, denn er beherrscht sein Instrument, muss aber nicht sein. Mit „Trapeze“ wird dem Album aber nun endgültig jede Bodenständigkeit genommen, denn eine Instrumentalnummer, bei der die Gitarristen zeigen, was sie drauf haben, hätten sie sich trotzdem sparen können, tun sie es doch ohnehin schon die ganze Zeit. Außerdem erscheint der ein oder andere Synthesizer-Teil überflüssig und zu langatmig. Wirkliche Fehler findet man auf diesem Album jedoch keine.

TERAMAZE zeigen mit „Her Halo“ was sie drauf haben. Ihre Musik ist hart an der Grenze zum Kitsch, sie balancieren aber die meiste Zeit gekonnt auf dieser, ohne sie zu übertreten, denn es wirkt adäquat und passt einfach zur Musik die sie machen. Auch wenn die Gitarrensoli oft übertrieben lang wirken, muss man zugeben, dass sie aufgrund der Fähigkeiten der Gitarristen nie langweilig sind. Die großartige Produktion erledigt dann den Rest und macht „Her Halo“ zum besten Album, das je von den Australiern abgeliefert wurde.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Phillipp Annerer (24.10.2015)

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