Rebellion - Wyrd bið ful aræd - The History of the Saxons

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VÖ: 25.09.2015
Bandinfo: REBELLION
Genre: True Metal
Label: Massacre Records
Lineup  |  Trackliste

REBELLION gelten schon seit ihrem Debüt-Album "Shakespeare's Macbeth - A Tragedy In Steel" als Band, die Gesamtkonzpete gut umsetzen kann. Zwar waren nicht alle Alben mit nur einem überschneidenden Thema versehen, die Mehrzahl allerdings schon. Und wenn man bedenkt, dass Kult-Bassist Tomi Göttlich, der auch mal bei GRAGVE DIGGER aktiv war, beruflich und auch hobbymäßig mit historischen Themen zu tun hat, dann liegen Verarbeitungen dieser Art auf der Hand. Und so schaffen es REBELLION immer wieder, auch große, historische Themen, pardon, anschaulich umzusetzen. "Sagas Of Iceland" oder "Miklagard" waren da z.B. zwei sehr beachtliche Vertreter.

Das neue Album "Wyrd bið ful aræd - The History of the Saxons" ist ebenfalls ein historienträchtiges Werk, wie der Titel es schon vermuten lässt. Und die Sachsen wurden im Metal-Bereich bisher noch nicht so oft bearbeitet, sodass man sich auf die Vertonung richtig freut. Nun, wer REBELLION kennt, der weiß, was ihn erwartet: Klassischen Metal, teutonisch, einfach gehalten und, musikalisch, ohne sehr große Überraschungen. Soll man an dieser Stelle schon aufhören? Nein, natürlich nicht! Die typischen Trademarks der Band werden demnach wieder total bedient. Sänger Michael Seifert ist unverkennbar und hat mit den Jahren immer mehr dazugelernt. Neue Elemente oder tragende stimmliche Veränderungen seinerseits gibt es nicht. Die gesprochenen Passagen zwischen den Songs hätte die Band lieber als separates Element eingebaut. Denn wenn man sich das Album oder die Tracks einzeln, zusammenhanglos gibt, dann wirken diese Passagen eher fehl am Platz. Ansonsten geben sich coole Metalsongs die Klinke in die Hand. Vor allem Stücke wie "Sahsnotas", "Take To The Sea", "Slave Religion", "Blood Court" oder der Titeltrack wissen zu gefallen. Es gibt zwar nur wenige Stücke, die so richtig mit Hitcharakter ausgestattet sind, dafür kann aber insgesamt von einem gutklassigen Level gesprochen werden. Einzig die Produktion kann nicht so ganz überzeugen. An manchen Stellen kommt z.B. das Schlagzeug nicht überzeugend rüber und man bekommt fast den Eindruck, als ob es sich um die Aufnahme einer weniger etablierten Gruppe handelt.

Den Fans wird es mit Sicherheit gefallen, das steht sogar außer Frage. Allerdings ist es fraglich, ob REBELLION mit ihrem neuen Output viele neue Anhänger für sich gewinnen werden. Es dient eher der Pflege der vorhandenen Basis, als neue Ufer zu erreichen. Kein schlechtes Album, aber auch kein Überflieger.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Ingo Nentwig (10.10.2015)

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