Phi - Waves Over Vienna

In den letzen Jahren habe ich Österreichs Post-Progressive-Rock-Heroen PHI immer wieder mit Lorbeeren überhäuft. PHI sind nicht nur textlich tiefgründig, sondern arbeiten auch mit ausgefeilten Kompositionen und Arrangements. Doch zu dritt im Studio, da gibt es doch einige Möglichkeiten. Wer sagt, dass das auch live genauso gut funktioniert? Um den Beweis anzutreten, haben sich Bandkopf Markus Bratusa (Stimme und Gitarre), Bassist Arthur Darnhofer-Demár und Drummer Gabe Cresnar „dasBACH“ in Wien ausgesucht und den Auftritt vom 30.04.2015 in familiärer Atmosphäre mitgeschnitten.

Das Programm bietet einen aussagekräftigen Querschnitt über das bisherige Schaffen von PHI, die nach ihrem ersten Lebenszeichen „Half Hour Universe“ eine unglaubliche musikalische Entwicklung bis hin zum akutellen Longplayer „Now The Waves Of Sound Remain“ (zum REVIEW) hingelegt haben.

Nach einem kurzen, stimmigen Intro wird mit „Cashflow Prayer Answering Machine“ vom „Years Of Breathing“-Album vorgelegt, was in den knapp 80 Minuten passieren wird. Von Herzblut getriebene, durchdachte Musik, an Dichte und Substanz kaum zu überbieten. Egal ob das rüde „Tune In, Zone Out“, das verträumte „Revolution By Design“ oder der überirdische “Wintersong”. PHI funktionieren in allen Facetten ihres Schaffens auch live zu hundert Prozent. Aus meiner Sicht sogar noch um einen Zacken besser und lebhafter als im Studio. Nur zu dritt eine derartige Energie auf die Bühne zu bringen, schaffen nicht viele. Wer unter dem Terminus „progressiv“ mehr erwartet als  instrumentale Schwanzvergleiche (die gibt es hier nämlich nicht zu finden), kommt an diesem Live-Juwel nicht vorbei.