No Bros - Metal Marines

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VÖ: 20.11.2015
Bandinfo: NO BROS
Genre: Hard Rock
Label: Pure Rock Records
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Lineup  |  Trackliste

Nach den Re-Releases der ersten beiden Alben der österreichischen Hardrock-Legenden NO BROS, legen die Mannen rund um Gitarrist Klaus Schubert nun neun Jahre nach ihrem Comeback-Album "Hungry For The Good Times" tatsächlich noch einmal einen neuen Silberling vor. "Metal Marines" nennt sich der ambitionierte Rundling, bei dem eines gleich hervorsticht: Originalsänger Freddy Gigele ist wieder mit an Bord und veredelt das Album mit seinem unverwechselbaren Organ. NO BROS-Fans dürfen sich also freuen, denn die Tiroler Truppe entführt den Hörer - entgegen aller Trends und immun gegen moderne Strömungen - wieder mitten in die 80er, wo prägnante Riffs und Hammondorgel um die Vorherrschaft kämpfen.

Ja, NO BROS sind tatsächlich "Back Again" und frei nach ihrem zweiten Silberling auch wieder "Ready For The Action", wie sie gleich im Opener "Legends Of The Eighties" beweisen. Mastermind Klaus Schubert tobt sich nach Herzenslust an seinem Handwerkszeug aus und liefert prägnante Riffs ganz im Stile von DEEP PURPLE, während die Oldschool-Hammondorgel dazu einen RAINBOWschen Klangteppich ausbreitet, sich mal mit den Gitarren duelliert, nur um dann wieder mit den rockigen Klängen zu einer Einheit zu verschmelzen. Nicht fehlen dürften natürlich auch die sanften Klänge, landeten NO BROS schließlich mit einer Ballade ihren größten Hit - so präsentiert sich "Find Myself" auch wenig überraschend als eine direkte Fortführung des Erfolgssongs "Be My Friend".

Als waschechte Hardrocker lassen NO BROS aber auch die geliebten härteren Gitarren nicht aus, wie das mit etwas harscherem Sound ausgestattete MAGNUM-Cover "Dance Of The Black Tattoo" zeigt, das mit zu den besten Titeln des Albums gehört. Aber auch im Titeltrack "Metal Marines", der von einem eineinhalbminütigen Interlude eingeläutet wird, lassen sich Schubert und seine Mannen nicht lumpen. Vor allem die Gesangsleistung von Freddy Gigele sticht hier hervor, der sich souverän und blitzsauber auch in höheren Tonlagen hervortut. Ebenso wird das etwas poppigere halbballadeske "Dark Chamber" von starker Gesangsleistung getragen, wohingegen "Written In Fire" beim Hörer etwas grooviger ankommt. Insgesamt klingt das Album nach der gegen Mitte eingeschlagenen, leicht härteren Richtung, dann sanfter und eher unspektakulär aus - so reiht sich auch "A Night In Touch City" nahtlos in die Riege typischer, runder Songs im 80er-Vibe ein, die das Album abschließen.

"Metal Marines" mag vielleicht für so manchen angestaubt oder gar überholt klingen, aber es bringt die Essenz des rifflastigen 80er-Rocks unbestritten auf den Punkt. Mit absoluten Könnern an den Instrumenten und einem enorm starken Freddy Gigele an den Vocals, kann man dem Scheibchen absolut kein schlechtes Zeugnis ausstellen. Einzig bei der Spielzeit wäre in diesem Fall weniger mehr gewesen - ein paar Füller haben sich doch in die ansonsten durchwegs starken Songs geschlichen, was "Metal Marines" ein paar Durchhänger beschert. Insgesamt könnten NO BROS hier auch ohne weiteres ein Original aus den 80ern nach einer Remastering-Frischzellenkur neu veröffentlicht haben, so nahe ist das Album am Puls der Hochblüte der Rockmusik. Wer in dieser Richtung zuhause ist, sollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen.

HIER könnt ihr euch das ausführliche Interview mit NO BROS-Boss Schubert zu Gemüte führen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Anthalerero (19.11.2015)

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