Arkentype - Disorientated

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VÖ: 13.11.2015
Bandinfo: Arkentype
Genre: Progressive Metal
Label: Crime Records
Lineup  |  Trackliste

Verheißungsvoll fängt „Disorientated” von ARKENTYPE nicht gerade an: Volksschul-Flötengedudel leitet eine am ehesten zu „Herr der Ringe” passende epische Filmmusik ein. Bevor man „Disorientated“ aber in die Nerd-Kindermusik-Schublade stecken kann, kratzen die Norweger mit „Ashes And Dirt“ gerade noch die Kurve.

Auf einmal wird nämlich gepflegter, moderner Prog Metal geboten. Auf Basis einer fett-modernen Produktionen mit krachenden Gitarren und viel Wumms untenrum, mit abwechselnd cleanem Gesang und Growls und dezenten Elektronik-Einsprengseln, erinnern ARKENTYPE am ehesten an die moderne ex-Melo-Death-Schule von neueren IN FLAMES oder SOILWORK.

An sich ja nichts Neues, aber gut gemacht und ein bisschen Eigenständigkeit bringen die Jungs auch in Form von symphonischen Elementen und teils abstrus-fesselnden Synths mit. Wird nicht jedem gefallen - der opernhafte Gesang etwa bei „Welcome To My World“ ist sicher nicht jedermanns Sache, trägt aber angenehm zur Auflockerung bei. Auch die Düster-Zirkus-Synths bei „Ignorant Child“ klingen eher danach, als würde die INSANE CLOWN POSSE sich mal am Metal probieren, passt aber als Kontrast zu den fetten tiefergestimmten Gitarren ganz gut.

Neben dem angesprochenen verhauten Beginn ist aber auch das Ende von „Disorientated“ eher mau. „Akire“ klingt so, als ob GIGI D’AG in seiner Jugendzeit an einen billigen Drumcomputer gekommen wäre und mal was in Richtung Rock machen wollte, „Epiphany“ und der abschließende Titeltrack erinnern in ihrer Weinerlichkeit und dem Wechsel von männlichem und weiblichem Gesang an mittelmäßige LACUNA COIL.

Ansonsten ist „Disorientated“ aber in mehreren Punkten ganz gut gelungen, angefangen von der wuchtigen Produktion bis hin zu klasse Songs wie „Ashes And Dirt“, „Time Collapse“ oder „Ignorant Child“ (das in seiner verspielten Düsterheit stark an DEVIN TOWNSEND erinnert).

Das Urteil fällt letztlich ähnlich wie das zum letzten IN FLAMES-Album „Siren Charms“ aus: qualitativ gut, aber es wird die Geister scheiden.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Luka (25.11.2015)

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