Messenger - Starwolf - Pt. 2: Novastorm

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VÖ: 04.12.2015
Bandinfo: Messenger
Genre: Heavy Metal
Label: Massacre Records
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Lineup  |  Trackliste

Nach dem doch eher entbehrlichen "Captain's Loot" vom Frühjahr dieses Jahres, setzen MESSENGER nun ihre Weltraum-Kaperfahrt fort und wuchten den zweiten Teil ihrer Weltraumsaga in die Plattenregale. "Starwolf Pt. 2 - Novastorm" zeigt dabei einmal deutlich, dass nicht nur die Schotten von GLORYHAMMER in den Weiten der Galaxis gute Figur machen, sondern auch teutonische Wertarbeit in den Unbillen des Weltraums bestehen kann. "Starwolf Pt. 2" ist klarerweise die Fortführung des 2013 erschienenen "Starwolf Pt 1. - The MessengeRs" und basiert ebenso auf dem von Victor L. Pax extra für die Band geschriebenen SciFi-Roman "Sternenwolf - Die Boten", dessen Hauptpersonen die Bandmitglieder von MESSENGER verkörpern. Als solche brauchen sie natürlich auch entsprechende mitunter zum Schmunzeln anregende Pseudonyme und Outfits, die das Gesamtpaket mit dem dieses Mal erfreulicherweise etwas weniger kitschig ausgefallenem Artwork abrunden.

Musikalisch fahren MESSENGER ein ordentliches Brett aus amtlich produziertem Heavy/Power-Metal auf, der sich irgendwo in der Schnittmenge zwischen ACCEPT und ORDEN OGAN einreihen kann. Bombastisch startet das Album dann auch mit "Sword Of The Stars", das von einem cineastischen Intro nahtlos in ein ordentliches Riffgewitter übergeht. Zum ersten Mal kräftigen Ohrwurmalarm gibt es bei "Privateers Hymn", dessen Refrain sich schnell im Gehörgang festfrisst. Eine Überraschung liefert "Wings of Destiny", das sich als abwechslungsreich und sehr stark präsentiert und eine düstere Atmosphäre zu kreieren weiß, die von einem Riffing getragen wird, das in den Strophen fast schon ein wenig Death-lastig rüberkommt. Zum Ausgleich dafür gibt es einen Mitsing-Refrain und den ersten Ausflug in gesangliche Höhen. Apropos Gesang - was Sänger Francis Blake beim folgenden "Frozen" mit seiner Stimme anstellt ist schlichtweg beeindruckend - zwar mögen BEE-GEES-artige Höhen nicht jedermanns Geschmack treffen, aber dafür ringt die Lässigkeit mit der zwischen vollmundigem, fast opernhaftem Gesang und geradezu abartigen Höhenlagen gewechselt wird wirklich Respekt ab. Vor allem die Bridge im dem starken, ACCEPT-lastigen Metalkracher "Pleasure Synth" sei hier gesanglich auch noch einmal hervorgehoben.

Geballte Epik gibt es bei "Captain's Loot" und "Warrior's Ride" auf die Ohren - gerade bei letzterem wurde ein sehr schöner Spannungsbogen gewoben, der es schafft eine Balance zwischen flottem unkitschigem Riffing und dem enorm bombastischen Chor im Mittelteil herzustellen. Etwas blass bleibt zwischen all den glorreichen Hymnen der Titeltrack "Novastorm", der zwar für sich gesehen einen starken Song darstellt, aber sich nur schwer zwischen den zahlreichen Ohrwürmern behaupten kann. So wie gegenüber "Fortress Of Freedom", welches als Schlusstrack noch einmal mit einer geballten Breitseite an Epik auf den Hörer zukommt. Fanfaren zur Einleitung des längsten Titels des Albums geben hier die Marschrichtung vor, ehe starkes, galoppierendes Riffing dem abwechslungsreichen Song ansprechend Pfeffer in den Arsch streut - da passt der Lack! Für die Hörer die sich zum Erwerb des Digipaks entschließen gibt es zusätzlich zu dem starken Hymnen des regulären Albums noch zwei weitere Bonustracks die erneut mit Doublebass-Gewitter und starken Refrains aufwarten - "In Morgan We Trust" kann sich hier hervortun.

MESSENGER haben auf "Starwolf Pt. 2 - Novastorm" die Segel hart am Wind und katapultieren den Hörer mit blitzsauberer Produktion (Charles Greywolf von den wölfischen Kollegen POWERWOLF zeigt sich im Übrigen hierfür verantwortlich) mitten in die unendlichen Weiten des Weltalls, wo epische Schlachten ausgefochten werden. Zwar agiert man an einigen Stellen etwas zu zahm, aber dafür erliegen die Weltraumpiraten nie der Versuchung ihre Songs allzu sehr mit Kitsch zu überladen. An den Instrumenten liefert man eine solide Performance ab, und gesanglich ist das Scheibchen über jeden Zweifel erhaben. Eine ganz klare Empfehlung, sowohl für Fans powernden Riffings als auch melodischer Strukturen!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Anthalerero (14.12.2015)

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