Aborted - Termination Redux EP

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VÖ: 15.01.2016
Bandinfo: ABORTED
Genre: Death Metal
Label: Century Media Records
Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Ein bisschen haben sie sich ja verkalkuliert, im Bandcamp von ABORTED, denn die hier vorliegende Fünf-Track-EP „Termination Redux“ sollte eigentlich nicht nur ein Appetizer auf das noch heuer erscheinende Studioalbum sein, sondern auch ein kleines Geschenk an die Fans zum 20. Bandgeburtstag. Blöd nur, dass aus dem angekündigten Release September nun Jänner 2016 geworden ist, was das Vorhaben im Prinzip ad absurdum führt. Aber scheiß drauf – wen interessiert schon die pingelige Haarspalterei, wenn der musikalische Erguss mehr als in Ordnung ist, denn eines kann schon vor dem detaillierten Blick auf die Tracks gesagt werden: Svencho und Co. befinden sich nach den beiden grandiosen Alben „Global Flatline“ und „The Necrotic Manifesto“ noch immer in absoluter Hochform.

Nach dem kurzen Intro „Liberate Me Ex-Inferis“ geht es mit dem Titeltrack nämlich schon nach einer halben Minute in die Vollen, und das keinesfalls zu knapp. Vor Doublebass- und Blastbeat-Stakkati sägen die Gitarren razorgrindig (ja, ich weiß, der Begriff gehört eigentlich LENG TCH’E…) durch den Äther und bereits nach 45 Sekunden setzt ein erstes Schädelspalter-Riff ein. Wer ABORTED liebt, der kriegt bekanntlich nicht nur eine fett produzierte Schlachtpalette nach Hause geliefert, sondern auch eine Wagenladung voller unnachahmlicher Sechssaiter-Höchstleistungen, wie sie so nur von den Belgiern gefertigt werden können. Wer glaubt, dass der Plafond damit erreicht ist, täuscht sich. „Vestal Disfigurement Upon The Sacred Chantry“ toppt den Titeltrack in punkto Aggression, Eingängigkeit und Moshlastigkeit um Längen. Wohl dosierte Breaks, viehische Headbangpassagen und Svenchos unvergleichbare Röhre, die zwischen kellertief gurgelnd und trommelfellzerreißend keifend mäandert, machen die Nummer zu einem Prunkstück in der reichhaltigen Diskografie.

Das pfeilschnelle „Bound In Acrimony“ und die Wiederaufnahme des einstigen Klassikers „The Holocaust Re-Incarnate“ (eine Minute länger und etwas tiefer gestimmt als das Original „The Holocaust Incarnate“ auf der legendären „Engineering The Dead“) rund das viertelstündige Vergnügen würdig ab, dass es eben exklusiv als Download oder auf Vinyl zu greifen gibt. Schön auch, dass ABORTED für dieses kurze Schmankerl auf offensichtliche Cover-Versionen verzichtet haben und dafür lieber gleich Neues komponierten. Abschließend bleibt zu sagen, dass sich ABORTED auch weiterhin im absoluten Höhenflug befinden und souverän mit MISERY INDEX auf dem obersten Stockerl des Riff-Death-Metal-Throns sitzen. Übrigens – entgegen landläufiger Internet-Meldungen (Metal Archives und Co.) war der unlängst geschasste Gitarrist Danny Tunker hier sehr wohl noch aktiv mitbeteiligt. Freut euch auf das Album!

Achtung! Das folgende Video ist definitiv NSFW!!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (13.01.2016)

WERBUNG: Hard
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