RAVENS CREED - Ravens Krieg

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VÖ: 01.10.2015
Bandinfo: RAVENS CREED
Genre: Death Metal
Label: XTREEM Music
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Lineup  |  Trackliste

RAVENS CREED aus dem beschaulichen Nottingham veröffentlichten ihr drittes Album, das gegenständliche "Ravens Krieg" zwar schon im Oktober 2015, aber Transcending Obscurity haben mir erst unlängst das Material zukommen lassen. Und gut dass sie es getan haben. Die indische PR-Firma von Kunal Choksi ist bekannt dafür, Bestes aus allen Winkeln der Welt auzustöbern. Anfangs waren es wirklich exotische Releases aus Bangladesch, Sri Lanka, Iran und ähnlich metal-affinen Gegenden der Welt. Dieses Repertoire hat er ausgebaut und nun erreichen uns auch Releases wie eben RAVENS CREED "Ravens Krieg"aus dem UK. 

Das ist ein Album der Riffs. Wahre Monster branden hier an den Strand des heimischen Entertainmentsystems, vermengen sich immer wieder mit, siehe eingängliche Beschreibung, crustigem Durchreißen und sind heavy, extrem heavy. Meine erste Reaktion war, "warum ist das Album so laut abgemischt?" Die Gitarren sind wirklich extremst laut und lassen öfters dem schön asozialen Gesang von Al Osta (der von Big Ben Ward den Posten übernommen hat) wenig Raum zum Atmen.

Aber das löst sich mit vermehrtem Hören auf und man entdeckt hier eine nordenglische Zerstörungsgewalt, wie sie uns von BOLT THROWER und NAPALM DEATH bekannt ist. Einflüsse beider Bands sind auf "Ravens Krieg" zu hören, aber die gelungene Vermischung mit crustigen Anteilen verleiht RAVENS CREED durchaus so etwas wie Eigenständigkeit. Riffs, wie schon gesagt, das herrlich üble Geröchle und dazu noch das treibende, groovige, punktgenaue Drumming. Wie heißt es doch so schön im Mandlkalender: Eine Band ist nur so gut wie ihr Schlagzeuger! Davon könnten sich einige Bands (auch meine Lieblingsband...) einiges abschneiden. Die Songs sind alle recht knapp an der Zwei-Minuten-Marke gehalten. Erwartet hier also keine ausladenden Soli, keine Intros und keine zu rettenden Jungfrauen auf dunklen Burgen. Hier geht es zwölf Mal mitten ins Gemächt. 

Der dreizehnte Song allerdings dauert mehr als 13 Minuten. Und wird trotzdem nicht eine Sekunde langweilig. Hier gibt es sogar Soloeinlagen und die dichte, beklemmende, ach was, brutale Stimmung lässt nicht eine Sekunde nach. Man variiert geschickt die Tempi und schiebt weiter nach vorne, als gäbe es kein Morgen mehr. Klar, große Unterschiede zwischen den Songs (bis auf eben den letzten) gibt es kaum. Mal schneller, mal nicht so schnell, aber für Krawallfanatiker, die gerne auch ein wenig Struktur in ihren Songs haben, ist das ein Album zum Gernhaben. Für mich auch. Guten Abend!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (12.01.2016)

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