RHAPSODY OF FIRE - Into The Legend

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VÖ: 15.01.2016
Bandinfo: RHAPSODY OF FIRE
Genre: Power Metal
Label: AFM Records
Lineup  |  Trackliste

Sie gehören sicher zu den härtesten Arbeitern im Metalzirkus, die Mannen von RHAPSODY OF FIRE rund um Ausnahmesänger Fabio Lione und Bandchef Alex Staropoli, steht doch mit "Into The Legend" das mittlerweile elfte Studioalbum ins Haus - und daneben haben die umtriebigen Italiener ja noch einige EPs und Live-Alben veröffentlicht; ganz abgesehen von der Tatsache, dass mit LUCA TURILLI'S RHAPSODY auch noch ein zweiter Ableger der ur-RHAPSODY besteht.

"Into The Legend" wird allerdings nun von den RHAPSODY "mit Feuer" aufgetischt und der geneigte Fan weiß was ihn erwartet: Episch arrangierte Orchesterpassagen duellieren sich mit pfeilschnellen Gitarrensoli, bombastische Chöre wechseln sich mit gefühlvollen Parts ab und über allem thront Meistersänger Fabio - am Erfolgsrezept der Italiener wird auch auf Album Nummer elf nicht gerüttelt.

Man beginnt genretypisch mit einem instrumentalen Intro (bei dem auch gleich mal ganz frech HANS ZIMMERsche Bläser zitiert werden), und dann geht's auch schon in die Vollen: "Distant Sky" prescht mit den RHAPSODY-typischen Gitarrenlicks nach vorne los und erinnert sofort an Momente wie "Pride Of The Tyrant" vom famosen "Power Of The Dragonflame"-Album. Damit bestätigen RHAPSODY OF FIRE auch den Trend, den sie mit "Dark Wings Of Steel" anklingen haben lassen - statt sich allzu klassisch verspielten Orchesterarrangements hinzugeben, setzt man nun wieder verstärkt auf den Metal-Anteil im Soundtrack-Metal und auf Eingängigkeit; und das steht der Band auch auf "Into The Legend" hervorragend zu Gesicht. Neuzugang Roby De Micheli, der nach dem Abgang von Tom Hess in die Saiten greift, hat zahlreiche Gelegenheiten, seine technischen Fertigkeiten unter Beweis zu stellen und weiß diese Gelegenheiten auch effizient zu nutzen.

Die verspielten Frickeleien bleiben also auch auf "Into The Legend" nicht aus, aber genau dafür liebt man die Italiener ja auch. Und egal, ob man mal zu folkigen Einlagen wie beim Titeltrack oder "A Voice In The Cold Wind" greift, sich im Mid-Tempo-Bereich bei "Winters Rain" abkühlt, bei dem auch Drummer Alex Holzwarth mal seine progressivere Seite ausleben darf, oder beim unvermeidlichen, aber ebenso großartigen überlangen Abschlusstrack "The Kiss Of Light" nochmal alle Facetten des RHAPSODYschen Oeuvres zelebriert; RHAPSODY OF FIRE agieren auch auf ihrem elften Langeisen wieder in bestechender Form und der eingeschlagene Weg zurück zu den Basics, zurück zur Einfachheit, der hat den Italienern richtig gut getan. "Into The Legend" stellt damit sicher eines der zwingenderen Alben der jüngeren Bandgeschichte dar und sollte Fans absolut zufriedenstellen. Wer schon bisher dem epochalen, orchestralen und bombastgeschwängerten Sound von RHAPSODY OF FIRE nichts abgewinnen konnte, der wird allerdings auch diesmal nicht bekehrt werden. Aber darum geht es hier auch überhaupt nicht - sondern einfach nur um klasse gemachten, opulenten Melodic Metal von absoluten Meistern des Fachs.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Dragonslayer (15.01.2016)

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