Exumer - The Raging Tides

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VÖ: 29.01.2016
Bandinfo: EXUMER
Genre: Thrash Metal
Label: Metal Blade Records
Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Die wiedervereinigten EXUMER haben in den glorreichen Achtzigern vor allem mit "Possessed By Fire" (aber auch "Rising From The Sea") echte Teutonen-Thrash-Perlen kreiert. Album Nummer zwei seit der Reunion und erst das vierte in der gesamten Bandgeschichte versucht an diese Klassiker anzuknüpfen. Im modernen Soundgewand und mit viel Drive und Druck blasen einem die zehn neuen Stücke entgegen, den Sprung in die Gegenwart hat der Fünfer bestens gemeistert, altbacken und ewiggestrig klingt anders. Wie zuletzt schon auf der Bühne (Livereport) gibt das Quintett auch in der Studioversion mächtig Gas. "Catatonic" (Mem´s Stimme erinnert teilweise an KREATOR´s Mille) oder das mit deathmetallischen Anleihen aufgepeppten "Sacred Defense" feuern etwa zünftig nach vorne. Auch sonst präsentiert sich der Fünfer keineswegs eingerostet, vielmehr zockt er - breitbeinig stehend - ein fettes Thrashbrett. "The Raging Tides" wartet mit einer vollen Breitseite Mitbrüller ("There Will Always Be Blood", Titeltrack oder "Sinister Souls") und druckvoll zur Schau gestellten Spritzigkeit, Härte und Speed auf.

Sollte man zu einer Sekunde den Spielwitz von Combos wie ANGELUS APATRIDAS vermissen, so fangen einen die Deutschen schon im nächsten Moment wieder ein und zeigen mit zwingenden Titeln wie dem EXODUS-Rhythmusriffer "Shadow Walker" oder dem starken, von SLAYER-beeinflußten "Welcome To Hellfire", dass EXUMER noch immer mehr draufhaben als die meisten der Mitbewerber um die Thrash-Krone. Auch wenn die Truppe um Gary Holt einer der großen Einflüsse der Deutschen ist, darf sich jene gerne zu Herzen nehmen, dass Thrash-Stücke nicht zwingend sechs Minuten lang sein müssen und knackig-zackige Dreieinhalbminüter a la EXUMER bedeutend mehr Thrash-Sprengstoff zünden als so manch ausladender EXODUS-Ewigriffer. Die Neue folgt dem erfrischenden Comeback-Album "Fire & Damnation" auf dem Fuße, das seinerzeit zu begeistern vermochte. Wer seinen Hintern mal wieder amtlich versohlt haben will, liegt bei diesem auf Kompromißlosigkeit und Geschwindigkeit setzenden Energiebröckerl richtig. Gekonnt ist eben gekonnt.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (29.01.2016)

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