Lift the Medium - Mastermind

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VÖ: 11.03.2016
Bandinfo: Lift the Medium
Genre: Hard Rock
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Als Liebhaber ehrlicher, echter Rockmusik war es den vier Jungs aus Ohio (Joey, Joe, Jake und Justin) vor ein paar Jahren ein großes Anliegen, eine Band zu gründen, die genau diese Grundsätze als Basis für ihr Songwriting nimmt. Sie verzichten auf großes Pi-Pa-Po (= elektronische Hilfsmittel) und bringen trotzdem einen Sound auf die Bühne bzw. bannen diesen auf Tonträger, der seinesgleichen sucht.

Das Debütalbum „Mastermind“, das sie 2014 einspielten, fand unter den Zuhörern ihrer Shows großen Anklang und verkaufte sich dort so gut, dass sie nun einen größeren Release machen und das Album als Deluxe-Version auf den Markt bringen, inklusive einem neuen Song.

Stilistisch hat das Album einiges zu bieten, knüpft es doch an viele Rock- und Metal-Größen aus dem vorigen Jahrtausend an. Der Einfluss von Vorbildern wie METALLICA, MUSE, NINE INCH NAILS, PANTERA oder auch RUSH ist nicht zu überhören. Und so spielt das Werk ein breites Spektrum an Stückerln, die von Rock über Metal zu Blues-Rock und auch AOR gehen.

Der Einstiegs-Song in das Album bzw. Titeltrack ist vielleicht noch nicht so der Burner, aber das Material des Albums steigert sich von Stück zu Stück. Denkt man bei "Mastermind" noch, das sind nette Hooks, so liefert "Spinning Wheel" einen guten Tap-Tap-Tap-Rhythmus und viel bessere Vocals, die dann bei "Flow On" einen ersten Höhepunkt finden. Einerseits besticht dieser Track durch die akustische Gitarre, andererseits durch die groovige E-Gitarre. Beide zusammen sorgen für einen bluesigen, südstaaten-angehauchten Sound, den man nicht oft hört.

"The People" ist härter, mit knackigen Riffs und Drums, und liefert eine melodiöse, ins Ohr gehende Gesamtkomposition mit düsterem Einschlag. Danach erfolgt gleich wieder ein Schwenk zu langsameren, gemütlicheren und weicheren Tönen. "Laughter" besticht vor allem durch den Chorus bzw. den Wechsel zwischen Sänger und Chorus, der aufgrund unterschiedlicher Harmonien Spannung in den Song bringt.

Zum Drüberstreuen und Auflockern gibt es ein "Intermezzo" mit Piano und Gitarre.

Die Nummer sieben sucht sich wiederum einen neuen Sound. "Today" klingt leicht disharmonisch, gleichzeitig fast jazzig und dazu noch ziemlich dramatisch und insgesamt schräg-düster. Ja, ich weiß, das klingt nach einer verrückten Mischung, und das ist es auch. Einerseits haben LIFT THE MEDIUM mit ihrem breiten Geschmack wirklich viel zu bieten, andererseits wissen sie aber auch, wann sie wieder "normal" werden müssen. Man braucht sich also nicht lange mit solch Spezialitäten abgeben, weil "In The City" kehrt bereits zurück zum melodiösen, bluesigen Rock, den die Jungs auch sehr gut beherrschen. Natürlich kennt man das eine oder andere Riff, aber das Gesamtbild ist halt sehr schön und gelassen mit einem tollen Chorus/Refrain.

"Reasons" schlägt erneut in die Kerbe mit dem Südstaaten-Blues-Touch, bevor "Spells" rockig-knackig kommt und dunklere Töne aufziehen, die sich unter anderem auch bei den Vocals äußern. "Goodbye" ist der eigentliche Schlußsong von "Mastermind" und vertont das Abschiednehmen auf melancholische Weise. Es ist hervorragend gesungen, mit emotionalen Höhepunkten in den Lyrics und im Sound. Sehr melodisch, sehr eingängig und fast schon ein wenig Richtung AOR gehend. Diese Stilrichtung dominiert dann den wirklich letzten Song "Fact Of The Matter", der mit seiner super Gitarre und dem wiederum wohldurchdachten Songwriting ein würdiger neuer Abgang ist. 

"Mastermind" ist ein Album, das ein breites Spektrum an Musikgeschmack abdeckt und durch ausgeklügeltes Songwriting besticht. Unüberhörbar das Potenzial dieser Band, die hoffentlich bald mal mehr als nur ein Geheimtipp sein wird.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (29.03.2016)

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