Doro - Love's Gone To Hell

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VÖ: 01.04.2016
Bandinfo: DORO
Genre: Metal
Label: Nuclear Blast GmbH
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Lineup  |  Trackliste

Zu DORO brauche ich nichts weiter zu sagen, die Band selbst, sowie das zarte Persönchen mit der großen Rockröhre sind eine Institution in der deutschen Metal-Welt. Zur EP hingegen kann man schon ein paar Worte verlieren. Zwar nicht so viele, wie man beim allerersten Hinschauen meint: Man sieht nämlich auf den ersten Blick sechs Songs. Eine genauere Studie der Titel zeigt, dass davon drei die gleiche Bezeichnung haben, insofern also nur eine Variation sind, und zwei andere Stücke ebenfalls bekannt sind. Auf der EP gibt es von ihnen jedoch eine Live-Version. Die für mich spannendste Nummer ist der eine Song, auf den schon viele warten, nämlich das Duett „It Still Hurts“ mit Lemmy. Wie das klingt? Das erfahrt ihr weiter unten. Und nun der Reihe nach:

 

Das Stück das drei Mal vorkommt, ist „Love’s Gone To Hell“. Und wie schon der Name sagt, ist es ein Song über Verlust und Leid und das Ende einer Beziehung. DORO bringen mit viel Emotion rüber, wie es ist, wenn alles in Scherben vor einem liegt und nichts so funktioniert hat, wie man es sich erträumt hat. Im Video kommt das Ende ganz dick. Akustisch beziehungsweise in den Lyrics nicht ganz so intensiv, aber doch ist die Power Metal-Ballade entsprechend nachdenklich, voller dunkler Emotionen und mit der Leidenschaft gesungen, für die Doro bekannt ist. Die ruhigeren Töne und die Klavieruntermalung passen genauso gut zur Band wie ihre ansonsten kräftigen Noten. So gesehen hat dieses langsame, düstere Stück auf jeden Fall das Potenzial, ein neuer DORO-Hit zu werden. Die Umsetzung im Video ist auch sehr ausdrucksstark und zusätzlich kommt man in den Genuss, die Metal-Lady zur Abwechslung mal in einem weißen Abendkleid zu sehen. Unbedingt ansehen! Aber das muss man einem DORO-Fan nicht extra sagen.

 

Der Unterschied in den drei gleichen Songs ist einerseits mal die Länge. Die Radio-Version bringt es nicht ganz auf vier Minuten, die Single Version auf 4:14. Akustisch ist jetzt hier kein richtiger Unterschied auszumachen, bis auf eben mehr Melodie durch eine längere Spielzeit. Die Demo Version hingegen ist doch ein wenig anders. Einerseits haben wir 4:53 Minuten Dauer. Der Sound ist nicht so rein und man hört, dass es ein unfertiges Demo ist. Es fehlen die Piano-Klänge und die weicheren Noten, die bei den anderen beiden Versionen vorhanden sind. Für den Fan wahrscheinlich nicht uninteressant, weil man so die Entwicklung von einem Demo zum Endprodukt sieht.

 

Das Sahnestück auf der EP ist mit Sicherheit das Duett „It Still Hurts“ mit Lemmy. Die beiden waren Jahrzehnte lang befreundet und gemeinsam wieder zu singen nur ein logischer Schritt dieser musikalischen Beziehung. Leider werden wir nie eine Live-Version davon erleben können, da Lemmy viel zu früh vor ein paar Monaten von uns ging. Nichtsdestotrotz haben wir hier einen seiner letzten genialen Songs, und das in einer Art, die man nur selten von ihm zu hören bekam: Zuerst fast nur Vocals – ruhig und nachdenklich, dann bekommen die beiden Unterstützung von düsteren Riffs und leidend dahin jammerndem Bass sowie morbiden Schlagzeugtönen. Ein Duett, das unter die Haut geht, vor allem wenn man an Lemmy denkt. Ihn hier nachdenklich, langsam und ohne Gegröle singen zu hören weckt Wehmut. Somit bekommt der Song noch eine zweite Bedeutung, nämlich dass er eine Art Abschied von Lemmy ist und uns dadurch auf ewig in Erinnerung bleiben wird.

 

Die beiden Live-Songs haben eine gute Aufnahme-Qualität und bringen hervorragend die Stimmung rüber, die man bei DORO on-stage zu hören bekommt. Auf „Rock Till Death“ hört man Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN) als ihren Gesangspartner, der stimmlich auch einiges drauf hat. Als zweiter Live-Song bringt „Save My Soul“ ebenfalls knackige Live-Stimmung ins Wohnzimmer.
 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (31.03.2016)

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