DUST BOWL JOKIES - Dust Bowl Jokies

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VÖ: 22.04.2016
Bandinfo: DUST BOWL JOKIES
Genre: Glam Rock
Label: Rodeostar
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Lineup  |  Trackliste

DUST BOWL JOKIES… da kommen Erinnerungen auf. Das internationale Debüt der Schweden gehörte zu den ersten Alben, die ich bei Stormbringer beschrieben und beurteilt habe. Nun, zwei Jahre später, bin ich um einiges erfahrener, was sich da draußen am Musik-Markt abspielt und aufgrund der täglich um die Ohren geworfenen Neuerscheinungen schon ein wenig pingelig geworden.

Mal sehen, wie wir uns entwickelt haben. 2014 verpasste ich „Cockaigne Vaudeville“ 3,5 Punkte, sowie den Kommentar: „Fetzig, dreckig, frech und fröhlich. Das kann man immer wieder hören. Man muss halt auf die Richtung stehen: Glam Rock.“

Werden die Jungs auf ihrem zweiten, selbstbetitelten Werk halten, was sie damals versprochen haben? Potenzial in die Glam/Hard Rock Richtung war damals ja eindeutig vorhanden.

Also rein- und gleich mal „Mama Cocha“ anhören. Ganz ehrlich? Ich bin enttäuscht. Das ist irgendwie lieblos und schnörkellos und von der fröhlichen, frechen Frische vor zwei Jahren ist nicht viel übrig geblieben. Ui-ui. Schnell weiter zur nächsten Nummer „The Moon Hanger Grove“. Okay, es wird besser. Dieses Lied ist rhythmischer, flotter und rockiger als der Vorgänger, haut mich aber trotzdem nicht aus den Socken, weil ich ein ziemliches Problem mit der Stimme von Sänger Alexx habe. Also wenn der Kerl singt, dann klingt das ganz okay, aber leider hebt er gelegentlich ab in kreischende Gefilde und dann klingt er für meine Ohren ganz schön nervig. Weiter geht’s…

„Borderland“ ist wieder ein Schrittchen Richtung besserer Musik unterwegs und überrascht mich am Anfang mit Gruppen-Chorus, der nach AC-DC klingt. Die Nummer hat Biss und erinnert an den Drive, den die Schweden bei ihrem Debüt-Album drauf hatten. Der Gesang ist diesmal für meine Katzen-Ohren recht akzeptabel und der melodiöse Mittelteil gefällt.

Eine erste Überraschung dann bei „Old Fashioned Country Canvas“. Hier ist Country Rock zu hören und eine gelungene Mischung aus ruhigeren und rockigen Passagen. Ein ziemlich grooviges und lässiges Stück, wo Saxophon-Klänge dazu stoßen und Alexx auch ganz gut singt. Das danach folgende „Pink Flamingos“ behält den Wechsel ruhig-rockig bei, stammt aber aus der Glam-Ecke.

„Rawbone“ bringt zum zweiten Mal Cowboy-Feeling. Oder besser: Indianer-Feeling, ist das neue Band-Bild doch mit einer Rothaut in der Mitte. (Na, keine echte – es ist ein verkleideter Schwede). Die akustische Blues-Gitarre und die Mundharmonika lassen Lagerfeuer-Romantik aufkommen und das Songwriting insgesamt überzeugt auch. Diese eher ruhigere, nachdenkliche Nummer ist mein persönlcihes Lieblingsstück auf dem Album.

Leider kommen die für mich nervigen Vocals bei „Bad Juju“ retour. Also recht rasch durch diese Glam-Nummer durch. „Hogs And Heifers“ punktet mit lässigen Gitarrenklängen und gutem Gesang zum Anfang. Hier überzeugen mich auch die sehr gut passenden Soli. Leider bekomme ich zwischendurch wieder mein Kreisch-Vocal-Problem. Nur gut, dass es auch anders geht, wie beim nächsten Stück:

„Son Of The Sun“ wirkt nachdenklich und emotionell. Erneut der Country Touch, der durch die Akustik-Gitarre, den ruhigen Rhythmus und das hingebungsvolle Singen hervorgerufen wird. Der Titel zieht eine Querverbindung zu Indianer-Namen und weist darauf hin, dass sich die Jungs einiges beim Songwriting überlegt haben.

Die letzte Nummer des Albums und erste Single-Auskopplung liefert genau wieder das, warum mir vor zwei Jahren die Band recht gut gefallen hat. „Lulu“ liefert musikalisch diesen knackig-frischen Glam-Rock mit ein wenig Sleaze und sorglosem, frechen Rock’n’Roll.

Mein Fazit daher: Das Album entwickelt sich von der ersten bis zur letzten Nummer. War ich beim Opener noch sehr geneigt, das gute Stück sofort abzubrechen, war Nummer zwei schon besser, Nummer drei legte noch mal ein kleines Schäuferln nach, um mich freundlicher zu stimmen, und vor allem die Songs mit Country-Feeling haben mich dann wirklich positiv gestimmt. Diese finde ich besser als die Glam-Rock-Songs, weil sie nicht diese nervig-kreischende Stimme beinhalten und gefühlvoller im Songwriting sind.

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (19.04.2016)

WERBUNG: Hard
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