Ragehammer - The Hammer Doctrine

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VÖ: 08.04.2016
Bandinfo: Ragehammer
Genre: Thrash Metal
Label: Pagan Records
Lineup  |  Trackliste

Also, wenn ein Bandname fehlleitet, dann wohl der von RAGEHAMMER. Erste Assoziation geht wohl eher in eine Power- oder Viking-Richtung mit heroischen Texten und ordentlich Blasts. Vollkommen falsch. Gut, die Blasts behalten wir, der Rest geht über Bord. Mit RAGEHAMMER kommt ein wahres Thrash-Brett auf einen zu, das ordentlich Anleihen aus dem Death Metal an sich gerissen hat. Die Polen, die mit ihrem Debut „The Hammer Doctrine“ den musikalischen Krieg ausrufen, machen keine Kompromisse, haben sich schon 2012 mit ihrem Demo „War Hawks“ die Latte ziemlich hoch gelegt. Der Sound, den RAGEHAMMER in die Welt hinaus krawallt, schlägt mit voller Wucht ein. Nach eigener Aussage wurde das Album geschmiedet „im kalten Hass für die moderne Welt und Verachtung der Werte von Liebe und Menschlichkeit.“ Na dann…

Tatsächlich lassen einen Songtitel wie „I am the tyrant“, „Warlords Fall“ und „Pure Hatred“ nicht gerade vor Angst erstarren. Dafür aber auch nicht still sitzen. Die vier Polen treiben die Zuhörer ohne große Atempause durch das Album, das aus insgesamt neun Tracks besteht. Zusammengesetzt ist die musikalische Hass-Tirade aus einem permanenten Drum-Gewitter, das den Puls höher schießen lässt und mit treibenden Rhythmuswechseln nicht geizt, aus einem Bass, der herausragend schnell und versiert einen allgegenwärtigen schnarrenden und wummernden Teppich gestaltet, der sich nicht an einzelnen Tönen verfängt, sondern seine Möglichkeiten an Tonalität und Schnelligkeit ausschöpft und aus einer Gitarre, die immens schnelle Wechsel zwischen Geschramme und Melodielinien vollführt und immer wieder mit Riffs am Start ist, welche durch den ganzen Track führen und sich ins Gehirn einfräsen. Als Krönung screamt sich eine volle und kraftvolle Stimme mit ein, die an Abwechslungsreichtum nichts missen lässt, aber dennoch nicht so viel über die Stränge schlägt, dass sie aufgesetzt klingt. Aus voller Inbrunst schreit sich Heretik Hellstörm aus den Eingeweiden, was das Zeug hergibt. Und trotz aller brachialer Direktheit und Rohheit bietet „The Hammer Doctrine“ absolute Genauigkeit im Rhythmus und eine Versiertheit, die spielerischer Perfektion gleichkommt. Was RAGEHAMMER da machen, ist definitiv Zerstörung der Nackenmuskeln auf ganzer Bandbreite. 

Mit dem Album „The Hammer Doctrine“ macht man keine halben Sachen. Wild und ungezähmt wird gethrashed, was das Zeug hält, gleichzeitig aber ein guter Schwung Death dazugeballert. RAGEHAMMER kracht mit dem Einsteiger „First Wave Black Metal“ in bester Thrash-Manier ins Album, treibt dann immer wieder in ein Gemisch mit härteren Screams und speedigen Drums. Langeweile – Bullshit. Volle Breitseite!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lisi Ruetz (13.04.2016)

WERBUNG: Hard
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