ASSASSIN'S BLADE - Agents of Mystification

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VÖ: 29.04.2016
Bandinfo: ASSASSIN'S BLADE
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Steel Records
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Lineup  |  Trackliste

Eine Band mit anderen zu vergleichen ist etwas, das ich nicht gerne tu - vor allem wenn es sich bei den anderen um sehr bekannte Bands handelt. Doch manche klingen verdächtig nach Kopieren und nicht nach Eigenständigkeit. Für mich versteht sich Musik so, dass jeder sein Bestes gibt und versucht seine eigenen Ideen zu verwirklichen und seinen Werken Leben und Kraft einzuhauchen. Wobei es natürlich sein kann, dass man das eine oder andere schon mal gespielte Riff verwendet oder Melodien und Rhythmen einbaut, für die andere Bands berühmt sind. Trotzdem versuche ich in solchen Fällen irgendwo eine Alleinstellung zu finden.

Doch manchmal kann man einfach nicht anders und muss Vergleiche ziehen, weil es nicht anders geht. Dann nämlich, wenn eine Band so stark an Größen des NWOBHM bzw. Heavy Metal der 80er erinnert, dass man meint einen alten unbekannten Song einer diesbezüglich bekannten Band zu hören.

So ergeht es mir nun bei ASSASSIN’S BLADE, einer Band, die die 80er kopiert als hätte sie ihr Album tatsächlich in diesem Jahrzehnt aufgenommen. Doublebass, Riffs, Soli, Vocals, Chorus und Songaufbau erinnern vom ersten bis zum letzten Stück ganz stark an Größen wie JUDAS PRIEST oder IRON MAIDEN, mal von der gesanglichen Seite her, mal von der instrumentellen. Hie und da lugen dann noch andere ums Eck, wie z.B. SAXON, TANK, MANOWAR oder EXCITER aus der eigenen Vergangenheit Jacques Bélangers.

Eine sehr klassische Metal-Scheibe, wenn man es so sieht, aber nichts Neues, kein auffrischender Pep, keine zusätzlichen Ideen, einfach eine Hommage an die alte Zeit und an Bands, die wohl große Vorbilder für ASSASSIN’S BLADE sind. Tempomäßig sind wir zumeist auch bei IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST angesiedelt, manchmal entwickelt sich aus einem Stück ein speediger Kracher, dann wieder eine Mid-Tempo Nummer. Nur wenige Ausnahme-Songs sind langsam-düster, ja fast doomig, oder aber auch episch in ihrer Erzählweise.


Je ein Anspieltipp für die dominierenden Richtungen:

Erstens ist das schon mal der Titeltrack „Agents of Mystification“, der auch gleich als Opener herhalten muss. Eine heftige Doublebass eröffnet den Song, die Vocals und viele Stellen erinnern an IRON MAIDEN. Die Rhythmuswechsel sind ganz okay, lenken gelegentlich in eine andere Richtung, aber die Basis bleibt im Jungfrauen-Stil.

„Herostratos“ klingt ein wenig düster, ist im schnelleren Mid-Tempo angesiedelt, und klingt nach JUDAS PRIEST - vor allem wenn die Vocals in die hohe, leicht kreischende Ecke abdriften. Da muss ich umgehend an Rob Halford denken.

Ein eingängiger Song, der sich beim MAIDEN- und PRIEST-Klau zurückhält, ist „Dreadnought“. Meiner Meinung nach ist es der beste Song auf dem Album, weil der Rhythmus ins Blut fährt, man sofort mitgrölen möchte und es einfach ein Ohrwurm ist.

Ein weiteres, nicht uninteresssantes Stück, welches auch aus dem Schema F fällt, ist „League of the Devine Wind“, das eine ruhige, nachdenkliche Nummer ist, die gut gesungen wird und aufgrund der Nachdenklichkeit im Stück und den ruhigen Emotionen mehr überzeugt als so manche Kopie.

Persönlicher Eindruck: bei diesem Album wurde viel zu viel kopiert und es ist viel zu sehr old style. Mir fehlen die Ideen, die Entwicklung und ein ordentlicher Biss dahinter.



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (11.05.2016)

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