CATWALK - ...out of nowhere

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VÖ: 29.05.2016
Bandinfo: CATWALK
Genre: Hard Rock
Label: 7hard
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Lineup  |  Trackliste

Damit hätte keiner gerechnet! Quasi "...out of nowhere" kommen CATWALK aus der Steiermark nach langer Abstinenz (zuletzt mehr als 10 Jahre) mit einem brandneuen Scheibchen aus der Versenkung! Einst unter den besten Rock-Formationen unserer schönen Alpenrepublik war es lange Zeit still um die Gruppe, ehe Rock-Urgestein Johnny Schwarzinger neue Musiker um sich scharte, um CATWALK (erneut) wiederzubeleben. Zwecks Atmosphäre und ganz im Geiste des Rock'n'Roll wurde die vorliegende Scheibe innerhalb kürzester Zeit live eingespielt, was dem Genuss aber keinerlei Abbruch tut. Eher im Gegenteil.

So straft der Inhalt der Langrille das zugegebenermaßen einfallslos wirkende Cover Lügen - denn mit Einfallslosigkeit hat "...out of nowhere" so wenig zu tun wie ein Fisch mit dem Ertrinken. Zwar ist man ganz klar im Rock der 70er verwurzelt, präsentiert auch an so manchen Stellen eine Schlagseite in Richtung DEEP PURPLE und spart nicht mit den klassischen Hammond-Klängen, dennoch bringen CATWALK eine angemessene eigene Note ein, um nicht im Gros der Beinahe-Coverbands unterzugehen. Wo sich andere heimatliche Rock-Gruppen der gleichen Alterskategorie fallweise in ewiggestrigem Songmaterial oder in endlosen Instrumentalorgien ergehen, kommen die Steirer deutlich frischer und lebendiger um die Ecke.

Zwar darf man durchaus einmal an der Zehn-Minuten-Marke kratzen ("Verge Of Ruin"), aber dafür kommen CATWALK ansonsten schnell auf den Punkt. Vor allem Ohrwürmer wie der Opener "Fire In Your Heart" (siehe Video) können auf voller Länge punkten und Brecher wie "Dr. Jekyll and Mr. Hyde" - auch wenn einem das Mainriff dann doch schon seeeeehr bekannt vorkommt - heben die Laune ungemein. Basslastig und enorm groovig geht man bei "Head On The Desert" und "Coming Out Of Nowhere" zu Werke und traut sich auch einmal härtere Klänge anzuschlagen, wie bei "The Mountain", das die Geschwindigkeit einmal ordentlich anzieht. Zu weiteren Highlights des Albums gehören die großartige, stimmungsvolle Halbballade "So Here I Am", die Gänsehautfeeling zu erzeugen weiß sowie das unheimlich starke "Hole In The Sky" mit seiner verspielten Attitüde, welches die ansonsten unterstützenden, aber stets präsenten Keyboard/Hammond-Klänge deutlicher in den Vordergrund stellt.

Die aktuelle Retro-Rock-Welle spült so manche fast vergessenen Gruppen wieder zurück ins Rampenlicht, die dann, oft unfähig sich von überholten Strukturen zu lösen, im Überangebot der vielen ähnlich klingenden jungen Kapellen untergehen. Nicht so CATWALK, die es mit "...out of nowhere" schaffen, sowohl das Feeling der klassischen Rock-Zeit zu transportieren als auch mit frischem Wind und eigenen Ideen, in Kombination mit der satten, auf zeitgemäßem Niveau befindlichen Produktion, zu bestechen. Ein ganz klarer Sieg nach Punkten für CATWALK, mit einem Comeback-Album das zum Stärksten gehört, was man aus diesem musikalischen Sektor innerhalb der letzten beiden Jahre vernehmen durfte. Daumen Hoch!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Anthalerero (16.06.2016)

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