The Order Of Israfel - Red Robes

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VÖ: 27.05.2016
Bandinfo: THE ORDER OF ISRAFEL
Genre: Doom Metal
Label: Napalm Records
Lineup  |  Trackliste

Ehrlichkeit ist eine Tugend. So fröne ich der tugendhaften Lebensweise und gebe zu: bevor ich vor kurzem einen Artikel über THE ORDER OF ISRAFEL gelesen habe, war mir diese Band gänzlich unbekannt gewesen. Der Großteil der Musiker stammt aus Schweden und spielt scheinbar klassischen Doom Metal. Bei der Kombination kann ja wirklich nichts schief gehen, oder?

Und ganz ehrlich, “The Red Robes“ ist eine interessante Sache geworden. Obwohl man mit diesem Titel angeblich den Einsatz der buddhistischen Mönche in kriegerischen Auseinandersetzungen thematisiert, so ist “The Red Robes“ keine Geschichtsstunde im metallischen Gewand, sondern eine kultige, überraschend kurzweilige Doom-Scheibe mit einer kauzigen Note, die vor allem von Tom Suttons Gesang verursacht wird. Dem einen oder anderen Fan wird die Bezeichnung „kurzweiliger Doom“ komisch vorkommen. Tatsächlich bemühen sich THE ORDER OF ISRAFEL sehr, so vielseitig wie möglich zu sein um damit für „Kurzweiligkeit“ zu sorgen. Beispiele dafür sind der akustische Track “Fallen Children“ oder das (nach einem längeren Intro) überraschend flotte “A Shadow In The Hills“. Vor allem bei diesen - von der Norm abweichenden  - Songs gefallen mir die Schweden sehr gut. Dass Freunde der zähen Unterhaltung auch ihre Freude haben werden, sei an dieser Stelle ebenfalls erwähnt: Der Rausschmeisser “The Thirst“ fällt zum Beispiel in diese Kategorie. Zumeist bleibt man aber dem traditionellen Doom verpflichtet und glänzt auf den besten Tracks des Albums mit einer geschickt arrangierten Atmosphäre inklusive gelegentlich eingestreuter Soli (“Swords To The Sky“) und einer Prise vokalistischer Abwechslung (“The Red Robes“).

Zugegeben, kauzig ist “The Red Robes“ schon geworden. Diese Musik wird nie hip und vermutlich kommerziell auch niemals so groß werden, dass 10.000 Tickets pro Show verkauft werden. Aber so ist er eben, dieser träge Bruder namens Doom Metal. Wer sich nicht an den Eigenheiten dieser Musik stößt, der sollte diesem Kleinod eine Chance geben und sich den Namen THE ORDER OF ISRAFEL merken. Die Hitdichte ist der einzige Punkt, der verhindert dieses Album zu einem ganz großen Werk werden zu lassen. Aber mir gefällt’s. Ehrlich.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: El Greco (10.07.2016)

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