Various Artists - Seven Burning Churches - A Tribute To Possessed

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VÖ: 03.08.2016
Genre: Death Metal
Label: Dead Center Prods
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Lineup  |  Trackliste

Ach ja, die guten alten 80er. Was hat es da nicht durchgehend gescheppert. Der Heavy Metal hatte seinen ersten Höhepunkt mit IRON MAIDEN (bevor hier jemandem die Darmflora ausfranst: es handelt sich um eine subjektive Meinung in einem ebensolchen Review. Ich weiß nicht viel, doch viel ist mir bewusst!), der deutsche Hardrock dominierte die Welt mit den SCORPIONS, in L.A. verursachte man das Ozonloch via permanenter Treibgasbenutzung und dann wurde es härter. Speed Metal aus Deutschland, Thrash Metal von ebenda und aus den Staaten, den vereinigten.

Und 1985 erschien das, so sagt man, erste Death Metal-Album aller Zeiten, "Seven Churches" von den Kaliforniern von POSSESSED. Das Album hat damals ähnlich für Verwirrung gesorgt wie die Releases von BATHORY und SARCOFAGO. Für die einen purer Lärm (wogegen natürlich auch nichts spricht) für die anderen die aufgetretene Tür in ein neues Universum.

Für mich persönlich war das Album immer ein wenig überbewertet. Klar, Death Metal und der Unheilige persönlich klang schon mächtig cool, auch der extreme Sound war für damals eine Offenbarung. Das Album schwächelte aber als Gesamtwerk und hatte bis auf ein, zwei Songs (das Eröffnungsdoppel klarerweise) nicht die großen Hits.

Dennoch kann man sich dieses Tribute-Album antun, weil sich die Bands durchwegs Mühe gegeben haben, nicht nur den Spirit der "kippenden 80er" (so heißt dieser Zeitrahmen ab jetzt: weg von feinen Melodien und Songstrukturen hin zu Brutalität, Tod, Verdammnis und zerschellendem Opferstock) einzufangen, sondern den Songs einen eigenen Spin mitzugeben [...nach den Roaring Sixties und den Rockin' Seventies nun also die Tiltin' Eighties? d.Korr.]. Sehr knackig die Speed Metal-Version von"Burning In Hell" von VIOLENTOR die wie ein alter KREATOR-Song auf Crystal Meth klingt. In die Richtung geht auch das BESTIALITY-Cover von "Evil Warriors", hier mit fieser Stimme. 

Wir dürfen insgesamt konstatieren, dass es sich hier um einen der gelungenen Tribute-Rundlinge handelt. Da gibt es Schlimmeres en gros. Groß auf den Abcash-Öro zu schielen kann man Dead Center Productions wohl auch nicht vorwerfen, haben es POSSESSED trotz dem "Erster!"-Täfelchen nie aus dem erweiterten Untergrund geschafft. Jeder Track des Debüts wurde hier schön in der Originalreihenfolge eingetöpfert, dazu gibt es noch vom 85er Demo "Swing Of The Axe" dazu. 

Zeiht mich einen Frevler, aber durch die, einem Tribute innewohnende, Abwechslung klingt "Seven Churches", ähm abwechslungsreicher als das Original. Klar, der Metalnerd wird mir entsetzte Blicke zuwerfen, aber "Seven Burning Churches - A Tribute To Possessed" gefällt mir im Moment sogar besser als das Original. Da sind jetzt nicht Welten dazwischen, aber die verschiedenen Ansätze (GRONDs knackige Blast/Doomversion von „Fallen Angel“ etwa) machen für mich das besser, was ich schon vorher geschrieben habe. Als Coveralbum geht „Seven Churches“ auch am Stück.

Kann man so machen! Und wenn man das Original dann irgendwo live sieht ist man dann auch gleich textsicher. Win-Win, quasi.

 

 



Ohne Bewertung
Autor: Christian Wiederwald (27.08.2016)

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