INQUISITION - Bloodshed Across The Empyrean Altar Beyond The Celestial Zenith

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VÖ: 26.08.2016
Bandinfo: INQUISITION
Genre: Black Metal
Label: Season of Mist
Lineup  |  Trackliste

INQUISITION verkulten sich zunehmend, ihr diabolischer Ruf wird von immer mehr Fans im Underground gehört, die ihren fesselnden, schwarzen Oden huldigen und Dagon und seinen Drummer auf den Bühnen der einschlägigen Festivals feiern. Auch der neue Dreher mit dem Zungenbrechertitel „Bloodshed Across The Empyrean Altar Beyond The Celestial Zenith“ wird der ideale Soundtrack zur ausgiebigen Verehrung sein. Allein schon das schräge, beängstigende Intro sorgt für sinistre Atmosphäre, aber auch der Rest des (nach den opulenten Artworks des gesamten, via Season Of Mist veröffentlichten Backkatalogs) mit einem recht konventionellen Artwork versehenen „Obscure Verses For The Multiverse“-Nachfolgers ist ein dissonant tönender Sturm, der alles vereinnahmend durch finstre Soundlandschaften fegt. Schon der Opener „From Chaos They Came“ fesselt mit den weiter perfektionierten Trademarks des kauzigen Duos. Auf weitere rasant-morbide Höllenritte nimmt einen das hackende „Vortex From The Celestial Flying Throne Of Storms“ mit, während sich „The Flames Of Infinite Blackness Before Creation“ in konträrer Weise majestätisch dahinschleppt.

„Mystical Blood“ verbreitet eine äußerst beängstigende Grundstimmung, während „Through The Divine Spirit Of Satan A Glorious Universe Is Known“ trotz aller Garstigkeit recht melodisch tönt und mit einem Akustikteil überrascht. Ebenso ein Hinhörer ist die gelungene, episch klingende Gitarrenarbeit im Instrumental „Bloodshed Across The Empyrean Altar Beyond The Celestial Zenith“, während „Wings Of Anu“ unbarmherzig sägt und recht schnell im Ohr hängen bleibt und „A Black Aeon Shall Cleanse“ mit geilen Rhythmuswechseln überzeugt. Im bedrohlich kreisenden „Power From The Center Of The Cosmic Black Spiral“ lassen INQUISITION gar mit einem leichten Anflügen von Klargesang aufhorchen, ansonsten mimt Dagon stimmtechnisch wieder die knurrige Abbath-Krähe. Das lässige „A Magnificent Crypt Of Stars“ frisst sich zum Abschluß (dem Outro folgt noch der Instrumentalteil „Coda: Hymn To The Cosmic Zenith“) des siebten Drehers in der Diskografie ebenfalls beständig hinein und überzeugt mit Einschüben ekstatisch klingendem Gebolzes.

Das Duo aus Seattle bleibt wie ihre Duo-Kollegen MANTAR oder BÖLZER die Antithese zu opulenten Albumproduktionen und verpasst seinem limitierten Konzept dank fließenden wie packenden Rhythmuswechseln und Spielwitz doch ein Höchstmaß an Abwechslung inmitten der gequälten, hypnotisch klingenden Gitarre und dem trockenen Drumming von Incubus. Neben der Kreation diabolisch-atmosphärischen Dichte, die jedem Klaustrophobiker ein beklemmendes Gefühl ob der Präsenz bedrohlich-dunkler Klangwände verpasst, wohl die größte Kunst von Meister Dagon. Vorausgesetzt natürlich, man setzt sich diesem intensiven und durchdringenden Klangexperiment aus. Die Fans sind im Bilde und werden sich reihenweise auf diesen mächtigen Sog dieses, mit allerlei astro-kosmisch-magisch-satanisch-existenzialistischem Brimborium angereicherten, sage und schreibe 56 Minuten langen, tiefschwarzen und orgiastischen Klangmonsters, das trotz aller selbstauferlegten Limitierung ein Höchstmaß an Abwechslung bietet (geschaffen von einer immer stringenter und reifer agierenden Band), einlassen. Mögen die vernichtenden Strahlen der schwarzen Sonne alle Ungläubigen treffen!

 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (25.08.2016)

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