SOMNIUM NOX - Apocrypha

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VÖ: 30.05.2016
Bandinfo: SOMNIUM NOX
Genre: Black Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Lineup  |  Trackliste

Experimental / Progressive Black Metal: strapazierte Begriffe, hinter denen einen entweder akustische Juwelen oder einfach nur Bock- bzw. der Band-Heimat entsprechend Dingo-Mist erwarten können. SOMNIUM NOX – was so viel wie Traumnacht bedeutet – verheißt mal nichts Besonderes, ergo animalische Fäkalien, zu banal ist der Bandname der zwei Australier Nocturnal und Ashahalasin (wow, zumindest ein exotisches Pseudonym!). Anders verhält es sich wiederum mit dem Albumcover, das ob seiner exotischen Gestaltung dann doch wieder ein Juwel verspricht. Was also erwartet den Hörer bei "Apocrypha"?

Erstens: das "Album" besteht aus nur einem Song, der hat aber immerhin eine Länge von 16 Minuten.

Zweitens: der Song hat es wahrlich in sich. Progressive Black Metal trifft den Nagel auf den Kopf, nach einem atmosphärischen, stimmungsvollen Einstieg (mit Didgeridoo – dafür gibt es Pluspunkte) wird einfach mal wild losgeprügelt. Schade dass hier programmierte Drums zum Einsatz kommen, denn ohne jetzt eine ewige Diskussion weiterführen zu wollen, echte Drums klingen einfach besser. Punkt! Aber egal, die Melodien sind eingängig und schlüssig, die Vocals Genre-typisch, kurz: die Musik passt zum Cover (sie ist exotisch und vielversprechend) und zum Titel (lat. apocryphus: geheim). Und plötzlich wird es wirklich geheimnisvoll, mystische Akustikgitarren mit einem richtigen Blues-Solo waren hier definitiv nicht zu erwarten. Und dann geht das Geprügel weiter, es wird jedoch immer wieder von hervorragend eingesetzten atmosphärischen Passagen unterbrochen. Am Ende ist das Digderidoo auch wieder zu hören, es fehlen nur noch Kängurus und Dingos und man wähnte sich wirklich in Down Under.

Drittens: Was zur Hölle haben sich die zwei Musiker dabei gedacht, nur einen Song zu veröffentlichen? Entweder wurde ihre gesamte Kreativität bereits hier verbraten oder aber "Apocrypha" stellt (hoffentlich) nur einen Appetizer für weitere, noch geheime Juwelen dar. Wer weiß das schon? – der Captain jedenfalls nicht, er lädt jedoch jeden aufgeschlossenen Metaller herzlich zum Reinhören ein:



Ohne Bewertung
Autor: Captain Critical (03.09.2016)

WERBUNG: Hard
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