Almah - E.V.O.

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VÖ: 23.09.2016
Bandinfo: Almah
Genre: Progressive Metal
Label: Pride & Joy Music
Lineup  |  Trackliste

Ich bin überrascht! Positiv! ALMAH, das Konstrukt rund um den ehemaligen ANGRA-Vocalisten Edu Falaschi hat sich selbst übertroffen. Klang der Vorgänger „Unfold“ in meinen Ohren noch unfertig, ohne roten Faden und gerader Linie, wird nun mit "E.V.O." alles aufgeholt, was bisher noch nicht 100 Prozent gelaufen ist. „E.V.O.“ gestaltet sich als durchgehend starkes Album mit eigenständigen, mitsingbereiten Songs und durchgehender Spannung von Anfang bis Ende, oder von „Age of Aquarius“ bis „Capital of Punishment“

Klanglich stimmt das Album vollkommen positiv und tatsächlich hat sich Edu Falaschi dabei etwas gedacht. Konzeptuell dreht er sich mit seinem Songwriting rund um das Thema des „Zeitalter des Wassermanns“, ein esotherisch-mystisch-astrologisch angehauchter Bezug, bei welchem es sich grob gesagt um das Zeitalter von Dichtern und Denkern und weisen Menschen handeln sollte, von Wissenschaft und Altruismus (zugegeben, manchen weltlichen Idio… Menschen würde man Derartiges wahrscheinlich erst noch einprügeln…ich meine, sie dazu überreden). Doch alle veganen Verschwörungstheorien beiseite, hier geht es um die Musik. [Anm. d. Red: Und Steaks? Was ist mit Steaks?] Und an der gibt’s nichts zu meckern. Also…wirklich nicht. Ich hab es versucht. 

Vorrangig vollgepackt mit hookigen Melodien, ist jeder Song interessant und eigenständig arrangiert, bringt spannende, positive Stimmung und treibende, mitreißende Kraft mit. Generell wird Kraft und Ausdruck bei „E.V.O.“ gern der Schnelligkeit vorgezogen, sodass sich so einige schwungvolle Mid-Tempo-Geschichten vorfinden lassen. Instrumental und gesanglich kann man den Brasilianern ohnehin keinerlei Vorwurf machen. Edu Falaschi scheint sich stimmlich absolut wohl zu fühlen und das, was Gitarrero Marcelo Barbosa in die Songs legt – egal ob als Untermalung oder solistisch – ist schlicht gesagt genial, ohne dabei zu überladen zu wirken. Auf Fast-Forward-Songs wie dem Titelgeber „Age of Aquarius“ oder dem riff-starken „Pleased to meet you“ treffen schwerere, erdige Tracks wie „Corporate War“ und frisch-fröhliche Mid-Tempo-Mitsing-Melodien. Sogar die obligate Power-Ballade „The Brotherhood“ auf der Scheibe wirft den Hörer keineswegs in ein langweiliges Loch. Schon mal gehört oder abgedroschen ist hier nicht.

Man wird keine große Blast-Beat-Action finden, aber damit – oder besser ohne diese – kann der Sound von ALMAH sehr gut leben. Melodic-Fans kommen hier in den Genuss von hochrangigem Song-Writing auf elf abwechslungsreichen Tracks. Als Gesamtwerk und mit allen Einzelsongs sprengt „E.V.O.“ meine Erwartungen an ALMAH bei weitem. Ein absoluter Hörgenuss!

 



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Lisi Ruetz (22.09.2016)

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