NOTHGARD - The Sinner's Sake

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VÖ: 23.09.2016
Bandinfo: NOTHGARD
Genre: Melodic Death Metal
Label: Noiseart Records
Lineup  |  Trackliste

Noch mal die Kurve gekratzt: hatten NOTHGARD mit ihrem Debütalbum „Warhorns Of Midgard“ auf sich aufmerksam gemacht, war das folgende „Age Of Pandora“ eine eher halbgare Sache. Mit „The Sinner’s Sake“ gelingt den deutschen Volksmetallern aber wieder ein guter Wurf.

Wie bei den früheren Alben geht die Musik stark in Richtung finnischer Melo-Death, CHILDREN OF BODOM und WINTERSUN lassen ganz herzlich grüssen. Von den Bodomskindern kommen die Highspeed-Gitarrenparts und das prominent gefeaturete Keyboard, von der Wintersonne die episch-symphonische Ausrichtung. Der EQUILIBRIUM-Einfluss ist auch stark - kein Wunder, ist doch Bandkopf Dom R. Crey bei den Deutschen Gitarrist. Auch ein paar Gastbeiträge sind von aktuellen bzw. ehemaligen EQUILIBRIUM beigesteuert worden, etwa Death Growls von Sänger „Robse“ Dahn und Vocals von Jen Majura.

Vor allem der Beginn von „The Sinner’s Sake“ hat es in sich: nach dem Intro folgen mit „From Lambs To Lions“ und dem Titeltrack gleich zwei Kracher, die mit lässigen Riffs und eingängigen Refrains punkten können. „Iron Sights“ schlägt dann mit geilen Leads in die ARCH ENEMY-Kerbe (passend, dass hier JEFF LOOMIS als Gast auftaucht), bevor mit „Death Unites“ dann das Tempo gedrosselt wird – NOTHGARD können also auch Mid-Tempo. Die Jungs schaffen es auch, eine gute Mischung aus musikalischem Anspruch und massenkompatiblen Refrains herzustellen.

Die zweite Albumhälfte kann da nicht ganz mithalten, obwohl auch hier mit „Descendants Of The Sun“ (knackige Rock-Riffs) und „Draining Veins“ (intensive CHILDREN OF BODOM-Huldigung) die eine oder andere Perle aufwartet. Aber ein unpassenderes Ende für das Album als die Power-Ballade „Sin Eater“, die mit Musik und weiblichen Vocals komplett aus dem Albumrahmen fällt, kann man sich auch schwer vorstellen, und ein paar altbekannte Schwachpunkte (wie der theatralische Sprechgesang oder die manchmal zu gewollt komplexen Songabläufe) tauchen auch wieder auf.

Als Ersatzdroge für die, denen CHILDREN OF BODOM zu Metalcore-lastig und WINTERSUN zu symphonisch geworden sind, taugen aber NOTHGARD mit „The Sinner’s Sake“ aber allemal.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Luka (04.10.2016)

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