THEATRES DES VAMPIRES - Candyland

Artikel-Bild
VÖ: 14.10.2016
Bandinfo: THEATRES DES VAMPIRES
Genre: Gothic Metal
Label: Scarlet Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

THEATRES DES VAMPIRES - 1994 gegründet und noch immer aktiv und knackig – mag vielleicht daran liegen, dass wir es hier mit einer Gruppe Unsterblicher zu tun haben, konkret einem ganzen Vampirtheater, das sich in Form von Gitarristen, Bassisten, Keyboarder und Schlagzeuger um sexy Ober-Vampir-Frontfrau Sonya Scarlet schart.

Die Italiener haben in den über zwanzig Jahren ihres Bestehens bereits einiges an Alben produziert, sich nun aber ein paar Jährchen Zeit gelassen, um ihr neuestes Werk „Candyland“ zu veröffentlichen. Zwischen dem letzten Studioalbum „Moonlight Waltz“ und dem nun erscheinenden Werk liegen doch glatt fünf Jahre. Zeit, die die Band genutzt hat, um diverse Tourneen zu machen und an ihrem Songwriting zu feilen.

Ihr früherer Stil, der vor allem Black- und Symponic-Metal Einflüsse zeigte, hat über die Jahre verstärkt Gothic-Ingredienzien erhalten und auch „Candyland“ ist unüberhörbar in einer Electro-Gothic Ecke zu finden, wobei es aber noch immer die Songs gibt, wo der Schwerpunkt bei Symphonic-Metal liegt oder bei tiefem Gegröle. Wobei das Gestöhne und Geröchle und Gekeuche natürlich nur mit bearbeiteten Vocals funktioniert, denn wenn Frontfrau Sonya Scarlet „richtig“ singt, klingt das ganz anders.

Wer auf den Geschmack für diese kultige Vampir-Band kommen will, der hört am besten gleich in das neue Video des Openers „Morgana Effect“ rein. Industrial paart sich mit heftigen Riffs, viel Keyboard und dem kranken, wilden, heißen Gesang und rauen Geschrei von Sonya. Sehr anregend und aufregend bzw. erregend würde ich sagen, obwohl ich nicht ganz klar aus dem hie und da gezeigten Mähnenanhang auf Kniekehlenhöhe werde. Für einen Schwanz ist es zu breit und niedrig angesetzt, Fell ist es auch nicht, ein Schleier ebenfalls nicht und von einem Röckchen kann man hier gar nicht mehr sprechen. Höchstwahrscheinlich ist es der erbeutete Skalp eines Lovers, aber mit Sicherheit kann ich es auch nicht sagen, schließlich haben Katzen keinen Einblick in Vampir-Seelen.

Weg von modischen Verirrungen – hin zu den Songs und der Musik. Wie gesagt finden wir ein ziemlich breites Spektrum vor. Neben dem bereits erwähnten Industrial-Sound gibt es Songs, die intensiv-düster sind und knackige Riffs sowie Electro-Sound bieten, also eher Richtung Gothic gehen. Da hätten wir zum Beispiel „Delusional Denial“ oder das fast schon nach Metal-Dancefloor klingende „Photographic“.

Fetzig geht es ab bei „Your Ragdoll“ (wie schon der Name sagt) und eine ziemliche Drescherei hören wir bei „Parasomnia“. Leidend, düster, langsam können sie es auch. „Pierrot Lunaire“ ist gleichzeitig auch ein schöner Beweis für die vielfältigen Vocals, die man auf diesem Album findet. Und die Symphonische Ader mit Operngesang erklingt beispielsweise bei „Opium Shades“.

Es wird einem also einiges an Variationen geboten auf „Candyland“. Man sollte daher schon ein Freund von harten Gitarren in Kombination mit Electro-Klängen sein, damit man mit diesem Album etwas anfangen kann. Ich persönlich finde es schräg bis fast ein wenig krank und insofern ganz akzeptabel, weil 08/15 hört man heute oft genug.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (14.10.2016)

ANZEIGE
ANZEIGE