Everyday I Die - Isolation

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VÖ: 27.05.2016
Bandinfo: EVERYDAY I DIE
Genre: Modern Metal
Label: 7hard
Lineup  |  Trackliste

Mittlerweile hat SOILWORK-Fronter Björn "Speed" Strid auch schon eine beachtliche Anzahl an Beteiligungen bei anderen Bands und Projekten gesammelt, sodass es kaum noch einen wundern dürfte, dass er sich mit einem deutschen Modern-Metal-Ensemble zusammengefunden hat, das für sein instrumentales Fundament noch den geeigneten Sänger benötigt und kurzerhand in Helsingborg durchgeklingelt hat. Die Rede ist übrigens von EVERYDAY I DIE (nicht zu verwechseln mit EVERYTIME I DIE; da kann man schonmal durcheinander kommen), die ihr Debütalbum "Isolation" mit großen Worten à la "[...] die in zehn Songs eindrucksvoll unterstreichen, dass hier etwas Neues, Spektakuläres gereift ist" illustrieren, bei denen schonmal gesunde Skepsis aufkommen darf.

Die Ernüchterung folgt nach dem ordentlichen Opener "My Day Will Be Done" mit seinen Chorversatzstücken als atmosphärische Untermalung und dem zackigen Riffing alsbald - da kann auch der wie immer tadellose Björn nix korrigieren. Die Gründe dafür sind vielseitigen Ursprungs und reichen von "Die Instrumentals und der Sänger harmonieren nicht hundertprozentig" wie beispielsweise in "The Great Temptation" oder dem Stakkato-lastigen "Drown In Red Water", die irgendwie so wirken, als hätten die beiden Parteien in unterschiedliche Richtungen gedacht, bis hin zu "Hat man alles schonmal in deutlich besser gehört" wie in "Unfounded Tragedy" oder "The Tears That I Once Cried", die es selbst auf dem eher semiprächtigen SOILWORK-Album "Sworn To A Great Divide" nicht mal zu einer B-Seite geschafft hätten.

Dass EVERYDAY I DIE ihr Handwerkszeug beherrschen, mag also durchaus sein, viele Songs sind aber höchstens Durchschnitt und in ihrem Aufbau zumeist sehr berechenbar. Das merkt man vor allem dann, wenn hier ein Orchestral-Part aufploppt, dort ein paar Synthies den Backup geben oder mal wieder ein Strid-typischer Refrain ausgespielt wird. Bisweilen macht "Isolation" also einen arg gefälligen und generischen, zu keiner Zeit aber frischen oder gar spektakulären Gesamteindruck und im Endeffekt gibt es selbst im Modern-Metal-Zirkus so einige Acts, die nicht nur in Sachen Songwriting die Nase vorne haben, sondern gleichzeitig auch weitaus eigenständiger klingen.



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: Pascal Staub (13.10.2016)

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