HOBBS ANGEL OF DEATH - Heaven Bled

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VÖ: 14.10.2016
Bandinfo: HOBBS ANGEL OF DEATH
Genre: Thrash Metal
Label: Hells Headbangers
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Lineup  |  Trackliste

Seit 1987 schon treiben HOBBS´ ANGEL OF DEATH, besser gesagt der namensgebende Peter Hobbs, ihr Unwesen im Metal Untergrund down under. Gut zwischen 1996 und 2002 hat man sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und Thrash Metal Thrash Metal sein lassen. Wobei die Reunion 2002 eher symbolischen Charakter hat, denn außer einer Demo-Compilation 2003 geschah bislang nicht viel. Umso erfreuter ist der ergraute Rezensent, dass es dann doch noch zu einem vollständigen Album gekommen ist.

HOBBS´ ANGEL OF DEATH waren mit dem gleichnamigen Debüt 1988 eine der dutzenden SLAYER-Kopien, die aber immer irgendwie ein wenig kultiger waren. Es mag sein, dass Peter Hobbs schon damals ein bisschen wie Jake "The Snake" Roberts mit Patronengurt ausgesehen hat, es mag der Exotenstatus der Herkunft gewesen sein, oder der simple Punkt, dass sie eine der besseren SLAYER-Nachahmer waren, aber es umgab sie immer ein gewisser Hauch Kult.

"Heaven Bled" nennt sich das Geschoß und bietet auf fast einer Stunde alles was der Old-School-Thrasher gerne hört. Die reine Orientierung an Huntington Beachs finest ist nur mehr ab und an zu finden, dafür gibt es ein wenig WHIPLASH und DARK ANGEL und sogar einige wirklich deftige Black- und Death-Einflüsse. Das macht die Scheibe abwechslungsreicher und richtig gut hörbar, jetzt nicht nur aural, sondern auch vom Wellness-Faktor her.

Sondmäßig gibt es hier nichts zu meckern. Anfangs hab ich mich ein wenig am Dauer-Double-Bass Sound des Schlagzeugs aufgehangen, aber ganz ehrlich gesagt sollte man (ergo: Ich) dieser Tage froh sei, überhaupt noch ein tatsächliches Schlagzeug zu hören und keinen Mitschnitt der letzten Tischtennis-WM. Die Gitarren schieben eine Soundwand vor sich her und entgegen dem Trend des Übermasterns bleibt man hier einfach bei dem, worauf es im härteren Metal ankommt: der Heavieness (so wird das ab jetzt genannt).

Zwölf ruppige Thrasher (mit vorstehenden Einflüssen), erstaunlich gelungene Soli (exemplarisch ist hier das Titellied hervorzuheben) und bisweilen schön durchdachte Songs mit immer nah am asozialen Sprechgesang lehnenden Vocals geben dem Album ein riesengroßes Alleinstellungsmerkmal.

So asozial, grindig und untergrundig das Album insgesamt ist, so authentisch ist es auch. Peter Hobbs darf mehr als stolz darauf sein, in den 10er Jahren dieses Jahrtausends ein eigenständiges Extrem-Metal-Album geschaffen zu haben. Das gelingt so gut wie niemandem mehr.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (22.10.2016)

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