AL GOREGRIND - Crushing The Feeble
Es war einmal vor gar nicht so langer
Zeit in einer gorigen, grindigen
Galaxis of Experimental Death …
Es herrscht Metalkrieg.
Die musikalischen Rebellen
AL GOREGRIND,
deren Death Metal mit
reichlich interessanten
Genreerweiterungen angreift,
haben mit ihrem neuesten Album
„Chrushing The Feeble“
einen Sieg gegen den bösen
musikalischen Einheitsbrei
errungen.
Während der Goregrindschlacht
ist es den Musikern gelungen,
Geheimpläne über die
absolute Waffe des Metals
in ihren Besitz zu bringen,
den GOREGRIND,
einen gewaltigen Death Metal,
dessen Feuerkraft ausreicht,
um den ganzen Gehörgang
zu vernichten.
Verfolgt vom finsteren Geknüppel
des Drummers Chestbust M,
jagt Prinzessin Testa
mit der E-Gitarre durch das Akustiversum,
als Hüterin des GOREGRINDS,
der den Bassisten Olaf retten und
dem Metal die Freiheit
wiedergeben könnte.
Energiestrahlen fliegen durch das All … eine elektronische Stimme erklingt … und die Musik von AL GOREGRIND beginnt mit einem soliden Death Metal als Basis, holt sich dann Elemente des Grindcores mit rein, um bald von den lässig groovenden Tönen des eingeschlichenen Stoner Metals ergriffen zu werden. Hier und da fliegen mal spacige, mal jazzige Einzelteile herum und immer wieder wird es doomig, mitunter sogar psychedelisch, elektronisch und noise-ish. Um dieses Genregefledder nicht in die – Vorsicht, unnötiges Wortspiel! – „allgegenwärtige“ Endlosigkeit zu treiben, sei es hiermit unvollständig (!) beendet.
Thematisch taucht „Crushing The Feeble“ tief in die Science-Fiction-Märchenwelt von Star Wars ein – mit einem kleinen Sprung hinüber zu Star Trek. Das Kernstück, oder wenigstens der meinem subjektiven Empfinden nach beste Song, ist wohl „Peace Is A Lie“, der das Qotsisajak, das Mantra der Sith-Philosophie, auf Englisch und auf Sith zitiert. Nicht zuletzt in den Lyrics wird klar, dass AL GOREGRIND mit „Crushing The Feeble“ nicht einfach nur ein populäres Thema mit trashigem Grindcore kombiniert haben, sondern eine interessante, wenn auch nicht sehr leicht zugängliche, künstlerische Verarbeitung des Stoffes abliefern.
Das Album ist nicht albern, die Genrevielfalt nicht unmotiviert und das Gesamtkonzept geht absolut auf. Hart, interessant, kompliziert, aber auch mitreißend. Ein hervorragender Beweis, dass Grindcore – so death-metallig er hier auch sein mag – und das Einbringen verschiedener Genres alles andere als trashige Musik ergeben müssen. Aber keine Angst, eine Extraportion Blödsinn gibt es für alle, die bis nach dem Abspann im Hörkino sitzen bleiben.
PS: Vorsicht! Es gibt auch eine EP mit dem gleichen Titel, die aus lediglich vier der Songs dieses Albums besteht. Auch gut, aber nur (knapp) der halbe Spaß!