BONEYARD DOG - Bluesbound Train

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VÖ: 25.11.2016
Bandinfo: BONEYARD DOG
Genre: Blues Rock
Label: AOR Heaven
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste

Wenn ein Metalhead plötzlich den Blues hat, dann denkt man mal an: 'ach ja – der wird alt!' Böse Zungen meinen auch: 'ach – der Herr hört jetzt was Vernünftiges'. Keines von Beiden! Aber vielleicht werdet ihr aus den nächsten Zeilen ja schlauer.

Irland, eine kleine immergrüne Insel, die bekannt ist für Whiskey, Guinness und nicht gerade tropisches Wetter. Was passiert nun, wenn ein deutsch-italienischer Rocksänger, der in Irland lebt, sich mit einem irischen Blues-Gitarristen zusammentut? Genau – es passiert BONEYARD DOG!

Zu Rob und Davy gesellten sich 2016 noch musikalische Namen wie der Drummer Ron Wikso (CHER,  RICHIE SAMBORA, RANDY MEISNER uvm.), der Keyboarder Ton Carey (RICHIE BLACKMORE´S RAINBOW, im RAINBOW LINEUP inkl. DIO, uvm.),

Was haben alle gemeinsam, abgesehen von Jahrzehnten an Erfahrung im harten Music Business? Sie haben den Blues in sich! Und wer den nicht hat, braucht sich erst gar nicht darauf einzulassen.

Das Album „BLUESBOUND TRAIN“ dürfte nicht nur bestehenden Bluesrock-Fans und Bikern gefallen und locker ins Ohr gehen, auch diejenigen, die mit dem Genre eher weniger am Hut haben, dürften an der einen oder anderen Nummer Gefallen finden.

Warum, fragt man sich? Weil man sich bei Nummern wie „Boneyard Dog“ irgendwie in das Chicago der alten Zeit zurückversetzt fühlt. Eine fast leere Bar, ein paar Betrunkene die auf den Tischen schlafen, eine Handvoll Gäste die an der Bar stehen, der Barkeeper der die Gläser poliert. Und eine Band steht auf der Bühne und erzählt von Laster und Leid.

Auch „Lonely Road“ – einer meiner persönlichen Favoriten (darf man ja sagen, sind ja keine Wahlen), spiegelt einem sofort die Route 66 ins Gehirn, die man mit seinem Bike durchquert, oder aber auch so manchen Trucker, der tagelang unterwegs ist, die Straße als sein einziger Freund.

Aber es geht auch anders! Nach dem Motto „Who let the dogs out“ (na hoffentlich ist der Ausdruck nicht urheberrechtlich geschützt) [Anm. d. Lekt.: Es gab zwar einen Rechtsstreit um den Song, jedoch ist der Ausdruck natürlich nicht geschützt. Ich geh dann mal mit unserem Terrier Gassi.] geht es von der edlen Schiene ab in den Rock. Bei „Lay down the law“ sagen sie was ihr zu tun habt, bei „Heartbreaker“ wird eine fast jedem Mann bekannte Situation vertont – eine Frau, der man mit allen Fasern seines Körpers verfällt, obwohl die anderen schon sagen, dass man mit gebrochenen Herzen übrigbleiben wird.

Man erlebt aber nicht nur bei den bunt gemischten Tracks so manche Überraschung, man ortet auch bei Rob eine Veränderung. Jeder, der sein letztes Projekt mit SCAR FOR LIFE kennt wird sich fragen: Wow – ist das derselbe? Ich hatte damals schon das Gefühl, als würde er seine Stimme einsperren. Lag es an der Musikrichtung, die mit BONEYARD DOG eine völlig andere Richtung einschlägt? Es fällt einem auf, dass er es richtig genießt und dass er im Bluesrock vielleicht sein neues Zuhause gefunden hat.

Leider gibt es wie überall auch ein kleines Aber. An der Stelle sei aber gesagt: wir finden es eigentlich gut, sind aber nur eifersüchtig, weil wir auch gerne Musiker wären... Mein einziges Aber ist die Singstimme von Davy. Bevor jetzt loskommentiert wird, möchte ich aber erklären warum es für mich ein Aber ist. Davy hat eine sehr gute Stimme, nur im Kontrast zu der einprägenden rauchigen Stimme von Rob eben nicht gemacht für dieses Album. But Davy – you are a Monster on the Blues Guitar! Darum finde ich es auch ein klein wenig schade, dass bei „Paid my dues“, „Hell and Back“ und Teilen von Boneyard Dog, nicht Rob den Gesangspart übernommen hat.

Da mich das Album als Death Metaller überzeugen konnte, ich nun was habe zum Entspannen....oder Musik wenn mal Besuch kommt... gibt es von mir rauchige 5 Bluespunkte!

Macht weiter so – der Weg stimmt.

 

 

 



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Alex S. (22.11.2016)

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