BETRAYAL - Infinite Circles

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VÖ: 00.06.2016
Bandinfo: BETRAYAL
Genre: Death Metal
Label: Transcending Records
Lineup  |  Trackliste

Na dann. Die sechshunderfünfundsechzigste Death-Truppe. Eine von vielen, die da daherflattert  Death-Röhre, krawallige Gitarren, treibende Blast-Beats...
So und jetzt weg mit dem ganzen Zeug. Jetzt kommt BETRAYAL! Ja, das ist Death-Metal, ja, die Stimme röhrt ordentlich und ja, die haben auch Gitarren – wer hätte das gedacht. Doch was die Truppe aus Franken da an Krawall zusammenstellt, ist alles andere als 08/15. Und jetzt aufgepasst!

Hoch die Fäuste und Nacken geölt, denn bewegungslos entkommt man den Herren nicht! BETRAYAL rammen jeden, der gewillt ist, zuzuhören, ungespitzt in den Boden und dabei machen sie nicht mehr, als richtig guten, kantigen Death Metal auf hohem spielerischen Niveau. Mit unglaublichem Druck und treibender Rhythmik bugsiert die Death-Formation noch so manch eine Feinheit in ihre Tracks, mit der man so nicht gerechnet hätte. So beenden sie gleich zu Beginn den Track „The Shell“ nach einem ordentlichen Klanggewitter mit Akustik-Gitarre und Saxophon. Ja, die Verwirrung war auch meinerseits nicht zu verachten. „Infinite Circles“ zieht dann mit gehörigem Groove durch die Gehörgänge. Dafür geht der Druckaufbau bei Songs wie „Contamination“ (allein der Songaufbau ist grandios) in Richtung Dampfkessel. Egal, ob durch melodiendurchwirkte Backgrounds oder bleischweres Riffing, das unter anderem „Fighting Perdition“ durchzieht, wird zerschmetternde Kraft aufgebaut und durch das komplette Album gezogen. „Flaggelation of Mind“ bringt da „nur“ Tempowechsel und einen sehr gut eingepassten, ruhigen Stimmungsteil mit, ehe der Aufbau durch gefinkelte Rhythmik und Melodie wieder auf stampfende Schwere gedrückt wird. Brachial und ohne große Kompromisse rattert dann „Monuments“ durch, zeigt hier die geradlinige Seite der Band. „The Awakening“ geht dann sogar ein wenig vom Gas und überrascht durch ein für BETRAYAL-Verhältnisse schon fast verträumtes Gitarren-Intermezzo. Und der Rausschmeißer „Order of Chaos“ wird dann ohnehin aus technischen Spielereien, großartiger Rhythmik und so manchen Wechseln zusammengestückelt.  

BETRAYAL haben mit „Infinite Circles“ ein großes Album am Start, das kompromisslos hämmert und trotzdem abwechslungsreich und mit vielen interessanten Wendungen und Feinheiten daherkommt. Sehr neugierig wäre ich persönlich nur noch auf eine Live-Überprüfung, bei welcher – nach meiner Einschätzung – die Herrschaften wahrscheinlich vom Veranstaltungsort wenig mehr übrig lassen als ein Häufchen Staub und Asche. Also dann – BETRAYAL -  merken!

 



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Lisi Ruetz (06.11.2016)

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