TESA - Ghost

Wer hier nach den ersten Takten von "G" noch an Klebeband denkt, hat den Ernst der Lage noch nicht erkannt. TESA aus Riga erschaffen absolut angenehmen Krach, der ziemlich flüssig ins Ohr geht.

Auf die Drums wird kräftig drauf geschlagen und diese haben in der roughen und leicht übersteuerten Produktion zusammen mit der Saitenabteilung eine gesunde Portion Hall abbekommen. Im zweiten Stück "H" wird dem Hörer dann auch langsam klar, dass es sich um reine Instrumentalstücke handelt. Es ist schon faszinierend zu Lauschen, wie sie ihre harmonischen Lärmwände aufbauen, was in den elf Minuten von "O" ein sich stetig steigernder Prozess ist. Danach ist "S" bloß ein kurzes Intermezzo, bis sich dann "T" für seine dreizehn genialen Minuten langsam warmdrischt, um die grandiose Melange aus Sludge und Post-Hardcore zu einem Ende zu führen. Genau hingehört kann man irgendwo im Hintergrund eingearbeitetes Gebrüll erkennen, was den Instrumentalbegriff nicht mehr wirklich zutreffen lässt.

Das Trio aus Lettland benötigt nur fünf Stücke, um auf eine Spielzeit von über 40 Minuten zu gelangen. Und wer jetzt in der Reihenfolge der Tracks gut aufgepasst hat, der weiß schon, warum die Platte "Ghost" heißt. Die Wucht ist entweder auf CD oder zwei Twelve-Inch-Vinyls abzugreifen.