CIVIL WAR - The Last Full Measure

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VÖ: 04.11.2016
Bandinfo: CIVIL WAR
Genre: Metal
Label: Napalm Records
Lineup  |  Trackliste

Als SABATON 2012 plötzlich nur noch mit zwei Ursprungsmitgliedern dastanden, formierte sich aus den restlichen Mitgliedern sogleich eine neue Band, die seither auf den schönen Namen CIVIL WAR hört. Der Bandname provozierte Vergleiche sondergleichen und auch thematisch sowie musikalisch waren durchaus viele Parallelen erkennbar. Nichtsdestotrotz haben die Jungs sich mittlerweile von SABATON abgesetzt und machen trotz ähnlichen historischen Schauplätzen ihr eigenes Ding. "The Last Full Measure" ist bereits der dritte Longplayer, der knapp eineinhalb Jahre nach dem Zweitwerk das Licht der Welt erblickt.

"Road To Victory" verkörpert einen bereits vorab veröffentlichten Song, der in seinem Tempo stark variiert, aber insbesondere dann aufs Gaspedal drückt, wenn es drauf ankommt. Der Chorus wird von einer druckvollen Bridge eingeleitet und versprüht ungemein viel Energie. Ein sehr rundes Stück, das brachial und doch hochmelodisch wirkt. "Deliverance" geht vom Gas und stampft förmlich aus den Boxen. Parallelen zu "The Art Of War" sind durchaus erkennbar und doch entwickelt auch diese Nummer ihren ganz eigenen Charme. Der simpel gehaltene Chorus ballert insbesondere im zweiten Part ordentlich aus den Boxen und lädt zum Mitgrölen ein. Mein persönliches Highlight begegnet uns mit "Tombstone", das mit großer Sicherheit den härtesten Track verkörpert, den uns die Schweden bis hierhin entgegengeschleudert haben. Die Strophen führen uns in den wilden Westen und tragen auch genau dieses Klangbild nach außen. Hat durchaus komödiantische Züge, wird aber vom Refrain komplett weggepustet, der mit ordentlichem Tempo nach vorn marschiert und keine Kompromisse macht. Besonders angetan hat's mir die Zeile "Who will piss on your grave?". Hachja, diese philosophischen "Ergüsse"..."Gangs Of New York" baut in den Strophen eine dichte Atmosphäre auf, die mich witzigerweise ein stückweit an alte WHITESNAKE Zeiten erinnert. Das Tempo bewegt sich auf mittleren Pfaden und insgesamt punktet die Nummer wieder mit einem prägnanten Chorus, der ohne Umwege in den Gehörgängen kleben bleibt.

Machen wir uns nichts vor, große Experimente finden wir auf "The Last Full Measure" nicht vor, doch vom Gesamtpaket her ist die Scheibe das für mich bis hierhin rundeste Werk der Schweden. Jede Melodie sitzt und gerade in Sachen Tempo bietet man uns ordentlich Variation, was aber auch allgemein das Songwriting betrifft. Klar, viel neues gibt es nicht zu entdecken, doch im Prinzip hat man mit Leichtigkeit die besten Zutaten reingeworfen, die ein starkes Gesamtergebnis verkörpern, was im besten CIVIL WAR Album mündet.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Sonata (08.11.2016)

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