OBSCURE SPHINX - epitaphs

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VÖ: 12.09.2016
Bandinfo: OBSCURE SPHINX
Genre: Post-Metal
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

OBSCURE SPHINX aus Warszawa, Polen, haben für sich eine eigene freie Lichtung irgendwo zwischen modernem Post-Metal, Doom und progressiven Elementen geschaffen – mit mehr und tiefer gestimmten Gitarrensaiten, mit mehr wilder Rauheit, mit mehr unverfälschtem Emotionsausdruck. In diesem Raum schaffen OBSCURE SPHINX es, mit ihrem dritten Album „epitaphs“ eine verwilderte Landschaft aus rohem Gefühlskraut zu bespielen, durch die wuchernden Büsche zu tauchen und den dabei entstehenden Kratzern einen Ehrenplatz auf ihrer Bühne zu geben. Keine ordnende Kraft hat da jemals eine Chance gehabt, belehrend einzuwirken und niemand wird es wagen, dort einen Gärtner ans Werk zu lassen.

Sängerin Zofia "Wielebna" Fraś besteht vermutlich aus der Verwirbelung purer Energie. So kann man es jedenfalls erahnen, hört man sie aus dem Innersten ihrer Seele growlen, schreien wie auf der Jagd nach einem wilden Tier und kurz darauf singen, als hätte sie Angst, zerstreute Federn in Bewegung zu versetzen. Die Verwendung von 8-saitigen Gitarren und 6-saitigem Bass, bereichert den Sound auf „epitaphs“ zudem mit einem ausgeprägten Spektrum tieferer Frequenzen, die ganz allein schon dazu geeignet wären, einem die Nackenhaare einzeln aufzurichten.

Die sechs Songs auf „epitaphs“ sind unterteilt in einen prä- und postmortalen Part und beschäftigen sich, nicht überraschend, mit dem Sterben und dem Tod. Obwohl hier und da, wie beispielsweise im Song „Nothing Left“, deutliche Einflüsse von GOJIRA hereinflüstern (von deren Drummer Mario Duplantier übrigens die Zeichnung auf dem Cover stammt), erschaffen OBSCURE SPHINX mit „epitaphs“ ihr ganz eigenes Ding. Und dieses kann man zwar, so wie hier, in blumige Worte kleiden, aber nur erfahren wenn man sich dieses Kunstwerk selbst zu Gemüte führt.
 



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Daria Paul (16.11.2016)

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