CROWBAR - The Serpent Only Lies

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VÖ: 28.10.2016
Bandinfo: CROWBAR
Genre: Sludge Metal
Label: SPV / Steamhammer
Lineup  |  Trackliste

Kirk Windstein ist irgendwie die personifizierte Sludge-Ikone. Dies schon zu Lebzeiten und recht aktiv, zermürbte er die Hörerschaft erst 2014 mit „Symmetry In Black“. Mit „The Serpent Only Lies“ schickt er sich an, nachzutreten und das Leidlevel nach oben zu hieven. Mit Nachdruck und voller Wucht, wie sich in den folgenden 45 Minuten erweisen wird. Doch vorerst erfolgt ein rabiater Einstieg mit „Falling While Rising“. Akustikgrantler Windstein zieht alle Register und beweist abermals, dass sich Sludge und Doom keineswegs in Monotonie und repetitiver Langeweile erschöpfen müssen, sondern vielmehr (wie allein schon die melodische Gitarrenarbeit beweist), wie viel aus dem eng gesteckten Genre rauszukitzeln ist, wenn man die nötige Reife aufweist und sich auf die Kunst versteht, feine Tempovariationen zu kreieren, tonnenschwere Sägeriffs zu schreiben und im Zeitlupentempo mahlende Beharrlichkeit, Beklemmung und drückende Wucht zu erschaffen.

„Plasmic And Pure“ ist ebenso wie das starke „I Am The Storm“ oder „The Enemy Beside You“ ein gelungener Bastard aus rhythmischer Kraft, zehrender Schwere und fesselnder Variabilität. Beim Titeltrack „The Serpent Only Lies“, der über einen beschwörenden Refrain verfügt, wird der Fuß auch mal vom Bremspedal genommen, was das drückende Gewicht, das auf den Hörern lastet, ein wenig abfedert und gelungene Facetten des CROWBAR-Sounds offenbart. Herausstechend ist weiters noch das melodische „Surviving The Abyss“, das ein echtes Highlight auf dem ohnehin sehr gelungenen, elften Full-Length-Dreher aus dem fiebrig-sumpfigen Süden Lousianas darstellt. Gegen Ende des Albums hin werden CROWBAR immer „geschmeidiger“, wie „Embrace The Light“ oder „On Holy Ground“ untermauern, die vergleichsweise zurückhaltend ausgefallen sind. Geradezu balladesk ist „Song Of The Dunes“ ausgefallen, während „As I Heal“ den Sack in bester NOLA-Manier zumacht.

Das äußerst ansprechende wie stilvolle Albumartwork rundet den rundum gelungenen Brecher ab, der Leidensgeschichte und Erlösung zugleich vertont. Das neue Album markiert zudem die Rückkehr des 2000 ausgestiegenen Kultbassers Sexy T., der augenscheinlich nur mehr auf musikalischer Ebene eine gewichtige Rolle spielt und ein zusätzliches Stück kultiges Flair zur ohnehin legendären Truppe hinzufügt. Mit „The Serpent Only Lies“ perfektioniert Windstein seinen Trademark-Sound noch ein Stückchen mehr und überrascht auch nach vielen Jahren im Business mit gelungenen Ideen, einem Höchstmaß an Abwechslung und unterm Strich mit einem weiteren Sludge Metal-Gustostück.  



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (26.11.2016)

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