TRANS SIBERIAN ORCHESTRA - The Ghosts Of Christmas Eve

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VÖ: 04.11.2016
Bandinfo: TRANS SIBERIAN ORCHESTRA
Genre: Rock
Label: Republic Records
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Lineup  |  Trackliste

Passend vor Weihnachten kommt das TRANS SIBERIAN ORCHESTRA mit dem Release von "The Ghosts Of Christmas Eve" angedampft. Leider fast nichts Neues für alte Fans, sondern viele bereits bekannte Stücke aus der gleichnamigen 2001er Multi-Platin-DVD. Die einzige halbwegs als solche zu bezeichnende Neuheit ist der Bonustrack "Music Box Blues (Daryl Pediford Tribute New York 2004)”, weil er hier als Live-Song auf die CD wanderte. Außerdem finden sich noch die Songs "Christmas Dreams" und "What Child Is This" vom Vorgängerwerk "The Lost Christmas Eve".
In meinen Augen bietet sich dieses Album daher für Neueinsteiger an bzw. solche Mitmenschen, die von der harten Seite geprägt sind, aber für Weihnachten doch was Sanfteres suchen, das jedoch noch immer den Stempel "Rockmusik" trägt.

Für alle, die die Weihnachts-Alben vom TRANS SIBERIAN ORCHESTRA nicht kennen, hier ein kleiner Überblick über die Songs des vorliegenden Albums:

Wir beginnen recht traditionell mit dem Opener „O’Come All Ye Faithful / O Holy Night”. Ein auf die Essenz der Songs reduzierter Rock mit einigen bombastischen Band-Einsätzen, ausgeklügelter Gitarre, viel Keyboard und großem Orchester. Kein richtiges Weihnachtslied, aber doch leicht bedächtig in seiner instrumentalen Art.

Beim folgenden “Good King Joy” kommt dann gesanglich die erste Weihnachtsstimmung auf. Sanft und engelsgleich im Chor oder bluesig-rockig gesungen haben beide Seiten was. Zu den Riffs wird es heftiger bzw. klingen manche Passagen fast nach Marschmusik – das ist wohl nicht jedermanns Geschmack, wage ich zu sagen, der bluesige Teil dafür schon.

Piano und ein guter Sänger, das ist die Basis für „Christmas Dreams“, die heavy Rock-Gitarren, die nachher folgen, machen den Song dann aber doch nicht mehr für Oma und Opa tauglich, wenn diese zur Weihnachtsfeier kommen.

Wir wechseln zu Live-Musik. Cello, Violinen, Flöten, Piano: ein großes Orchester ist die Unterstützung der Rock-Band beim Konzert in Sarajevo. Die ausgewählte Nummer „Christmas Eve“ ist ein beeindruckendes und emotionales Instrumentalstück.

Dann geht’s gleich wieder retour zu harmlosen Tönen, dem “Christmas Canon” mit Kinderchor. Diese Melodie ist auch in unseren Breiten nicht unbekannt. Die ruhigen Piano-Klänge sorgen für weihnachtliche Stimmung und was Rock-Musik betrifft, ist hier gar nichts zu hören. Im richtigen Gegensatz dann dazu der nächste Song. Dicht, intensiv gesungen und mit hingebungsvollem Chor ist „What Child Is This?“ mit Sicherheit ein musikalischer Höhepunkt des Albums, bei dem ein rockiges Weihnachtslied erster Güte geliefert wird.

Der „Music Box Blues“ ist ein vom Piano gespielter Blues mit Orgel- und Band-Unterstützung, der gleichzeitig soulig wie bluesig ist und von einer starken Stimme sowie Damenchor getragen wird. Diesen Song gibt es in zwei Variationen auf dem Album, nämlich Studio-Version und Live-Variante aus New York 2004. Die Live-Version ist in meinen Augen die bessere, weil intensiver und mit mehr Feeling dahinter. Das gilt sowohl für die Leistung der Instrumente, aber noch viel mehr für den Sänger, der hier wirklich sein Herz rein gibt. Zu finden ist die Live-Variante als letzter Song bzw. Bonus-Track.

„Promises To Keep“ schwenkt erneut den Stil und klingt nach einem richtig schönen Weihnachtslied mit Kinderchor und zarten Melodien, ohne Gitarre und Schlagzeug, also eines der Lieder, die man für Weihnachtsgäste auswählen kann.

Wie bei zahlreichen anderen Songs spielen Piano und Orchester bei „This Christmas Day“ die erste Geige. Die Vocals steigern sich langsam rein und erreichen ihre Höhe zum Refrain, der mit Bandunterstützung dann recht heftig wird. Die Lyriczeilen werden dann wieder zart gesungen und gespielt, sodass ein Auf und Ab des Songs entsteht, der einen mal auf die zarte und dann auf die harte Seite zieht.

Und zum Abschluss – also vor dem Bonus-Track – noch mal ein Instrumentalstück. „First Snow“ kommt wie so manch anderer Song dieses Albums ohne Gesang aus, ist aber viel Rhythmus-betonter und melodischer als die anderen.


Insgesamt also ein nettes Album für Weihnachten, aber wie schon oben erwähnt: Es ist fraglich, ob man es wirklich braucht, denn wenn man schon im Besitz anderer Weihnachtsalben des TRANS SIBERIAN ORCHESTRA ist, dann kennt man fast alles.



Ohne Bewertung
Autor: Lady Cat (12.12.2016)

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