MEMORIAM - The Hellfire Demos II

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VÖ: 20.01.2017
Bandinfo: MEMORIAM
Genre: Death Metal
Label: Nuclear Blast GmbH
Lineup  |  Trackliste

Der Tod von BOLT THROWERs Drummer Martin „Kiddie” Kearns war einer der Tiefpunkte im ohnehin schon verlustreichen 2015 (Lemmy! B.B. King! „Philthy“ Phil Tailor!). Ohne ihren Schlagzeuger wurden BOLT THROWER – wohl für immer – auf Eis gelegt (gut, dass man sie wenigstens Ende 2014, bei einem ihrer seltenen Konzerte, noch in voller Pracht in der Wiener Arena erleben konnte).

Seitdem wurde es still um die Engländer – bis Fronter Karl Willetts ein paar alte Bekannte im Proberaum versammelte, um weiter Death Metal zu spielen. Mit weiteren Szenegrößen wie Frank Healy (Basser von BENEDICTION), dem Ex-BOLT THROWER-Drummer Andy Whale (bis 1994 in der Band – ein alter Hase) und BENEDICTION-Live-Gitarristen Scott Fairfax wurde ein Demo aufgenommen, einige Festivals bespielt und bei Nuclear Blast unterschrieben.

Mit „The Hellfire Demos II“ wurde jetzt (nach den ursprünglichen „Hellfire Demos“) die zweite EP, die ein Vorgeschmack für das im nächsten Frühjahr angekündigte Debütalbum „For The Fallen“ sein soll, veröffentlicht.

Und die EP klingt im Grunde so, wie man es sich von dem Hintergrund der beteiligten Musiker erwarten würde. Die zwei Songs auf „The Hellfire Demos II“ sind purer und simpler Death Metal, eingängig und brachial, so wie man es von BOLT THROWER und BENEDICTION eben gewohnt ist.

„Drone Strike“ passt mit seinem unwiderstehlichen Tiefton-Groove noch perfekt ins BOLT THROWER-Schema. „Surrounded (By Death)“ weicht dann etwas davon ab, hier ist mehr Abwechslungsreichtum vorhanden, und die schnellen Passagen zwischendurch erinnern stark an eher schwedisch geprägten Death Metal.

Die Vocals befassen sich, wie von Willetts gewohnt, mit kriegerischen Themen und bieten auch so eine Weiterleitung von BOLT THROWER. Das geht so weit, dass Textpassagen zum Teil schon von alten BOLT THROWER-Alben bekannt sind; Man höre bei „Surrounded (By Death)“ mal auf den Text, und vergleiche mit „Zeroed“ von der „Mercenary“-Scheibe.

Was man den „Hellfire Demos II“ noch anhört, ist der Demo-Charakter. Der Sound ist (wohl gewollt so), vor allem im Vergleich zu den letzten BOLT THROWER-Alben „Those Once Loyal“ oder „Honour – Valour – Pride“, sehr erdig und unbehandelt und klingt wie eine gute Probeaufnahme. Auch weil das Schlagzeug nicht immer hundertprozentig tight sitzt, wurde hier wohl eher „live“ aufgenommen.

Aber das passt perfekt zur Musik – so muss Oldschool Death Metal eben klingen. Gepaart mit der absoluten Eingängigkeit, mit denen sich die Riffs ins Ohr fräsen, verheißt das schon mal Gutes für nächstes Jahr. Wenn „For The Fallen“ nämlich einhält, was „The Hellfire Demos II“ versprechen, kann man sich schon mal einen Kandidaten für das beste Death Metal-Album 2017 vormerken.



Ohne Bewertung
Autor: Luka (16.01.2017)

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