EISWERK - Kameraden des Todes

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VÖ: 25.11.2016
Bandinfo: EISWERK
Genre: (nicht klassifizierbar)
Label: Art Gates Records
Lineup  |  Trackliste

Bayern (stb). Die Kellerräume des Spezialitätenrestaurantbetriebes „Taverna Bouzouki Akropolis“ werden seit Jahren jeden Donnerstagabend zum Treffpunkt skurriler Gestalten mit allerlei seltsamem Instrumentarium und zusätzlichen Körperteilen aus Latex. Sie wollen ein Spiel spielen – vielleicht auch nur ein Lied. Doch aus unbekanntem Grund gerät an einem verhängnisvollen Tage all dies aus den Fugen. Die einzigen Hinweise auf die Vorgänge im fensterlosen Gewölbe stammen von verängstigten Anwohnern. Diese berichten von mit Keulen und Sensen bewaffneten, mit blutverschmierten Gesichtern manisch lachend vorbeihuschenden Personen. Von Tiergeräuschen ist die Rede und von albernen Keyboardsoli. Später soll Gerumpel zu hören gewesen sein. Krachmusik!

Nun, die Zeit der Ungewissheit ist mittlerweile beendet. Das verhaltensauffällige Schwer- bis Leichtmusik-Duo EISWERK, hat am 25. November eine brisante Zusammenstellung bisher geheimer Tonaufnahmen unter dem Decknamen „Kameraden des Todes“ veröffentlicht und diese der Stormbringer-Redaktion, unter strengen Auflagen, zugänglich gemacht. Schon beim ersten Öffnen des Paketes wird jedoch klar: die Auflagen brauchen wir gar nicht – wir verwenden sie daher als bierfeste Unterlage.

Auswertung der Tondokumente:

Tondokument 1 offenbart lustige Blasmusik und eine zünftige Wirtshausdiskussion über unterschiedliche Getränke- und Musikvorlieben. Beteiligt sind ein Jäger, ein Wikinger, ein grüner Goblin und – natürlich – ein Affe beim „Kartln“. Wicked! Es handelt sich um die „Kameraden des TODes“, welcher selbst am liebsten Rotwein trinkt. Nach alkoholbedingten Problemen zückt der Affe wie aus dem Nichts eine Kettensäge. Das Unheil nimmt seinen Lauf. Von plötzlichem „Größenwahn“ befallen werden alle unter „Sturmgesang“ zum „Trolljäger“. Einige unvorstellbare akustische Grausamkeiten später steht schließlich der epische Beschluss „Der Freiheit entgegen“ zu gehen und zu diesem Zweck die Zeche zu prellen (Tondokument 10). Kriminalisten konnten anhand zahlreicher Spuren die anschließende „Hetzjagd“ rekonstruieren.

Kriminalhauptkommissar H. Meyer:
„Mit zunehmender Kraft der Sonnenstrahlen hat sich wohl jede Bewegung der Trolle verlangsamt. Sie müssen realisiert haben: sie werden „Sterben“. Die Glieder haben sich versteift (hihi) und aus zähem Trollfleisch wurde Stein. Tonnenschwere Kopf-Brocken rollten daraufhin den Berghang hinunter und rissen mit gewaltigem Donnern friedlich schlafende Hornissen und die Musikanten mit in die Tiefe. Nach dem „Sterben“ der nicht ohnehin schon Toten (Tondokument 12) war dann wohl auch endlich Ruhe im Tal. Das zerbeulte Keyboard und die Sense unten am Hang hab' ich für meine Kinder mitgenommen – waren noch voll in Ordnung.“

Absolut ernste Stellungnahme des TODes:

Ihr erwartet jetzt noch eine elaborierte Beleuchtung der hier verwendeten künstlerischen Metaebenen? – völlig zu Recht! EISWERK machen nach eigenen Angaben experimentellen Pagan-Metal und beschäftigen sich, laut Promo-Sheet, im Rahmen ihres musikalischen Schaffens auch mit gesellschaftlichen Problemen. In der Rückschau auf das Hörerlebnis kann man die Komponenten "experimentell" und "Probleme" nachvollziehen. Leider, weil es doch ziemlich bequem wäre, kann man "Kameraden des Todes" dennoch nicht ohne Reue in die Schwachsinns-Tonne werfen. Die guten musikalischen Momente halten sich, selbst bei nicht hundertprozentig professioneller Ausführung, in etwa die Waage mit absolut kindischem Blödsinn – was das Album immer noch ziemlich anstrengend macht, selbst unter dem Einfluss starker Grippe-Medikamente.

Habt ihr Bock auf einen Smoothie aus EQUILIBRIUM, EISREGEN, SANTIANO, GRINDFUCKERS und Grünkohl? Dazu etwas Met aus Plastik-Eimern und quietschende Hundespielzeug-Enten? Dann leckt doch einfach mal an einigen Hypnosekröten und tanzt, ihr Affen, tanzt! Hier eine Kostprobe – Fahrradhelm & Kapselgehörschutz aufsetzen – Action!

Tipp:
Rückwärts abspielen. Genießen Sie dazu eine Pilzsuppe unbekannter Herkunft (It's experimental, Baby!).



Ohne Bewertung
Autor: Daria Paul (18.12.2016)

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