EXCREMENTORY GRINDFUCKERS - Vorsprung Durch Hektik

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VÖ: 12.11.2016
Bandinfo: EXCREMENTORY GRINDFUCKERS
Genre: Grind Core
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

Vorweg – ich mag die Grindfuckers sehr gerne und bin auch mit ihnen befreundet, darum dachte ich mir, ich unterstütze die Band ein wenig und schleime ein bisserl bei Stormbringer herum, damit ich ein Review schreiben darf.

Die Antwort war: „Ist aber schon ein wenig unfair, oder Richie?“

Ich entgegnete: „Ist es nicht auch unfair von Gott, Allah, Budah, Satan oder wasauchimmer, dass er oder sie mich so schön, klug und humorvoll geschaffen hat?“

Wie immer gab es auf meine eloquente Antwort keinerlei Reaktion.

Wie auch immer...

Als ich das Album zum ersten Mal hörte, dachte ich nur „Um Gottes willen… was soll ich da schreiben?“   Natürlich hätte ich es wie viele Schreiberlinge machen können und mein Geschreibsel mit einem klugen Zitat von irgendeinem Philosophen beginnen können. Das machen die meisten Journalisten, die nicht wissen was sie schreiben sollen. Da nehmen sie irgendeinen Namen, den sie in einer der wenigen Minuten, wo sie im Gymnasium munter geblieben sind, aufgeschnappt haben. Von diesem klugen Menschen kaufen sie sich ein „Best of“ und schmuggeln sich ihr ganzes Leben damit durch, diesen Typen zu zitieren.

Leute, die das lesen, denken sich „den Philosophen kenn ich gar nicht – der Journalist muss ein ganz ein kluger sein…“  oder „den Philosophen kenn ich, da habe ich was mit dem Journalisten gemeinsam – muss ein ganz ein kluger Mensch sein….“   Eine klassische Win-win Situation….

Was das Ganze mit den EXCREMENTORY GRINDFUCKERS zu tun hat? Keine Ahnung – ich werde nach Zeilen bezahlt! Nein, im Ernst. „Vorsprung durch Hektik“ muss einfach entdeckt werden. Es ist kein Album zum nebenbei hören.  Nehmt das Album, dreht die Anlage (BITTE NICHT AM COMPUTER HÖREN!!!) auf, bis die Ohren bluten und lest euch dazu die Texte durch! Ihr werdet mich dann verstehen.

Einige Musikmagazine hassen die Grindfuckers ja schon seit Jahren und unterstellen ihnen mangelnde Musikalität, Ernsthaftigkeit oder auch mangelnden Humor. Ich bin so frei und behaupte das Gegenteil. Um SOWAS zu spielen muss man schon musikalisch topfit sein, und um solche Texte zu schreiben, muss man auch einiges in der Birne haben. Vor allem finde ich die ganze musikalische Vielfalt der Grindfuckers extrem spannend und unterhaltsam. Hört mal rein in „Musik ist tot“ „Der Mann mit der albernen Maske“ „brandschatzen“ „Doppelleben“  und und und.

Einige Bands entführen Dich mit ihren Alben auf eine Reise mit einem Wikingerschiff durch die rauhe See, einige auf eine Wanderung in die tiefste Hölle, einige auf Schlachtfelder, einige in ein riesiges Stahlwerk – die Grindfuckers nehmen Dich bei der Hand, fahren mit Dir in einen Vergnügungspark, kaufen Dir noch Zuckerwatte und lassen Dich mit allen Attraktionen des Parkes fahren. Es liegt nur an Dir, dich von Vorurteilen und Beschränkungen zu befreien und diesen Ausflug zu geniessen. Keiner schränkt Dich ein, keiner verurteilt Dich … selbst nach der 8. Fahrt im Ringelspiel.

Oder Du bist trver als trve, nimmst den Stock in Deinem Hintern nur ein bis zwei Mal im Jahr raus und Deine Scheuklappen werden auch nur alle Schaltjahre mal runtergenommen und abgestaubt. Es ist Deine Entscheidung.

Ist das noch Metal? Wen interessierts?
Macht es Spass? Ja
Klingt es gut? Ja
Ist die CD kaufenswert? JA.

 

Unser Gastautor Richard Metfan ist Metal(lica) Experte und Kabarettist aus Wien.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Richard Metfan (20.01.2017)

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