Ctulu - Ctulu

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VÖ: 18.11.2016
Bandinfo: CTULU
Genre: Extreme Metal
Label: MDD
Lineup  |  Trackliste

Tentakeln hoch, der Unaussprechliche erhebt sich aus den Tiefen seiner versunkenen Stadt R'lyeh um eure armselige Welt zu unterwerfen! Verneigt euch, Diener des dunklen Kultes! Iä! Iä! Cthulhu fhtagn! Ph'nglui mglw'nfah Cthulhu R'lyeh wgah'nagl fhtagn! [Anm. d. Lekt.: Wie viele von der Sorte gibt es bei uns in der Crew eigentlich noch? Mir wachsen auch schon Tentakel...] Oh, und ganz nebenher scheint der urzeitliche Gott noch an einer selftitled – LP gearbeitet zu haben. Moment, mein Fehler. Ignoriert das Geschwafel von der Ankunft Cthulhus, denn die Bremer Extreme-Metaler von CTULU haben eine neue Platte veröffentlicht!

Und obwohl ich es überhaupt nicht erwartet hatte, hat CTULU doch mehr mit dem dunklen Kult um den ähnlich benannten Gott des Lovecraft-Universums zu tun als gedacht. Sowohl thematisch als auch atmosphärisch scheint sich das Trio ganz der Materie verschrieben zu haben. Die acht Tracks strotzen nämlich geradezu vor Anspielungen, unheimlichen Riffs und netten Details. Und für alle die damit nichts anzufangen wissen, ist die Platte zusätzlich auch noch ziemlich ansehnlicher Extreme-Metal geworden. CTULU legen dabei insgesamt ein Tempo vor, das zwischen flott und halsbrecherisch schwankt – im wahrsten Sinne des Wortes, denn bei den Headbang-Passagen dürfte live die ein oder andere Halswirbelsäule zu Bruch gehen. Insgesamt gefällt das Riffing und die atmosphärisch düsteren Chöre, die oft zur Untermalung unter die rohen Screams des Frontmanns gelegt werden (besonders schön in „Dämmerung“). Leider fehlt es dann doch in Sachen Songwriting an Abwechslung: Die acht Tracks scheinen förmlich ineinander über zu fließen und mangeln an Individualität. Einzig der Opener „Serce krwawe“ mit seinem verhältnismäßigen langsamen Tempo und beschwörerischen Kultgesängen ist mir nachhaltig im Kopf geblieben. Dem ein oder Anderen mag es gefallen, dass sich die 35 Minuten des Albums wie ein einziger Song hören lassen – bei mir persönlich kam dann aber eher Langeweile auf. Auch die Produktion ist, gelinde gesagt, mittelmäßig.

Also, CTULU: Talent ist vorhanden, ein cooles Thema auch, aber da ist definitiv noch Luft nach oben. Vielleicht klingt mir die Scheibe auch einfach nur ein wenig zu Oldschool; Ich hätte mir bei einer solch düsteren und atmosphärischen Thematik auch ein paar Synths zur Untermalung gewünscht – als gewisses Etwas sozusagen. Insgesamt lässt sich das Album dennoch gut hören und ist sowieso ein Muss für jeden Lovecraft-Fanatiker wie mich! [Anm. d. Lekt.: Fhtagn!]



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lucas Prieske (25.01.2017)

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