XANDRIA - Theater of Dimensions

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VÖ: 27.01.2017
Bandinfo: XANDRIA
Genre: Symphonic Metal
Label: Napalm Records
Lineup  |  Trackliste

Nachdem mich XANDRIA mit ihrem letzten Werk "Sacrificium" vor knapp drei Jahren nicht wirklich begeistern konnten, die anschließende EP "Fire & Ashes" allerdings wieder Boden gut machte, entstand durchaus eine gewisse Vorfreude, was den neuen Longplayer der deutsch-holländischen Kombo angeht. "Theater Of Dimensions" entstand über einen längeren Prozess, der sich allein im virtuosen Artwork und der extrem langen Spielzeit von 74 Minuten zeigt. Auch bezüglich der Gastbesetzung hat man diesmal nicht gegeizt und konnte mit Björn "Speed" Strid, Henning Basse, Zaher Zorgati und Ross Thompson gleich vier Hochkaräter für sich gewinnen, die allesamt einen tollen Kontrast zu Dianne's Vocals aufbieten.

"Where The Heart Is Home" erstreckt sich in einem atmosphärisch ruhigen Beginn, der sich mit Streichern immer weiter steigert und in einer kleinen Explosion mündet. Dicke Chöre, harte scheppernde Gitarren und eine Dianne van Giersbergen in Bestform bescheren dieser Nummer den perfekten Beginn und lassen allein aufgrund des hymnischen Chorus keine Wünsche offen. "Death To The Holy" zeigt sich in Relation zum klassisch angehauchten Opener eher folkloristisch und marschiert mit dem vielleicht ohrwurmtauglichsten Refrain der Platte nach vorn. Ein perfekt inszenierter Song, der unglaublich viele Facetten zeigt sowie einige Tempowechsel, die eine tolle Dynamik bedeuten. "Call Of Destiny" zeigt neben der wuchtigen Orchestrierung knackige Keyboardeinlagen, die sich perfekt in das Gesamtpaket einfügen. Alles wirkt ausgeklügelt und weitaus treffsicherer als beim Einstand der jungen Holländerin. Bombenstarkes Songwriting, was sich sowohl in den Texten als auch in der Musik an sich widerspiegelt. "We Are Murderers" inkludiert die Gastperformance von Mr. Strid, der mit seiner harschen Stimme den perfekten Konrast zu Dianne bildet. Allgemein ein bretthartes Stück, das voller Gewalt aus den Boxen knallt. Kein weichgekochter Symphonic Metal für die Schlagerparade! Besonders angetan hat's mir noch "Ship Of Doom", das von wundervollen Chorklängen eingeleitet wird und eine dicke Gänsehaut bei mir zu erzeugen weiß. Hier gesellt sich der gute Ross Thompson zu Dianne, der mithilfe von authentischem Sprechgesang in den Strophen eine dichte Atmosphäre auf uns niederprasseln lässt. Im Chorus interagieren die beiden miteinander und schaffen eine perfekte Harmonie. Zuletzt verdient natürlich der monumental dicke Longtrack eine Erwähnung. Der Titeltrack bietet uns mit seinen vierzehneinhalb Minuten eine Achterbahnfahrt, die jegliche Emotionen aufkochen lässt. Der balladeske Beginn entlockt uns ein paar Tränen, wohingegen der fast schon wirre Mittelteil eine ganz verrückte Atmosphäre nach außen trägt. Insbesondere die charismatischen Vocals von Henning Basse bedeuten für mich ein gigantisches Highlight, dem ich mit viel Zuspruch begegnen möchte! Definitiv ein Brocken von Song, doch wahrlich einer der besten Longtracks aus diesem Genre, die ich seit LANGER Zeit gehört habe.

"Theater Of Dimensions" hat Hand und Fuß und stampft seinen Vorgänger mit aller Macht in den Boden. Diannes Gesang war nie variabler und die Band als Gesamtes hat noch nie einen derart homogenen und harten Sound verkörpert wie hier. Ich sehe gute Chancen für XANDRIA, das beste Female Fronted Symphonic Metal Album abgeliefert zu haben im Jahre 2017 und wir befinden uns gerade mal im Januar... Chapeau XANDRIA! Ihr habt abgeliefert und mich vollends abgeholt!



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Sonata (28.01.2017)

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