JETHRO TULL - Jethro Tull - The String Quartetts

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VÖ: 24.03.2017
Bandinfo: JETHRO TULL
Genre: Progressive Rock
Label: BMG
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die ruhigen Songs von JETHRO TULL sind an sich schon nicht unbedingt richtig bei Stormbringer, weil unser Magazin überwiegend auf der harten Seite unterwegs ist. Die Umsetzung von JETHRO TULL Songs durch THE STRING QUARTETS geht noch einen Riesenschritt weiter und ist daher ein absolutes Randthema, dessen wir uns aber trotzdem annehmen, jedoch ohne Bewertung.

Ich kenne genug Metaller, die bei APOCALYPTICA oder 2CELLOS gerne mal klassische Instrumente hören - solange die eben METALLICA, AC/DC oder andere heavy Songs spielen, bis die Bögen glühen und die Saiten reissen. Da wird mitgestampft und gegrölt, da gibt es "Horns-up" und geballte Fäuste, weil diese Bands noch immer Metal verkörpern und auch spielen.

Nicht so THE STRING QUARTETS. Das ist ein rein klassisches Streichquartett, hier gibt es weder laute, noch schräge, noch schnelle, noch verrückte Töne, keinen Rock, keinen Metal, kein Schlagzeug, einfach nur ruhige Musik von einem Streichquartett. Das halt eben JETHRO TULL-Songs aus mehreren Jahren vertont. Insofern seid alle vorgewarnt, ihr Rocker! Das ist ein STREICHER-Album! Das kauft ihr am besten eurer Großmutter oder Erbtante. Für eingefleischte JETHRO TULL Fans ist es natürlich auch nicht uninteressant, weil man bei dieser Bearbeitung die Songs der Lieblingsband vollkommen neu erleben kann. Aber wieder mit dem Nachsatz: das ist Klassik pur und sonst nichts! [Anm. d. Lekt.: Ich glaub, jetzt hab ich's auch verstanden.]

Man braucht nur den ersten Song zu hören, der sagt schon alles darüber aus, was einen auf dem Album erwartet: Violinen, Cellos, Flöten - da wird gestrichen, gezupft und geflötet, mal flott, mal langsam, mal traurig, mal fröhlich. Wobei die Umsetzung ab dem ersten Song "In The Past / Living In The Past" mit den Streichern wirklich schön gemacht ist, genauso wie "Sossity" und eigentlich auch das restliche Album. Aber es ist eben ein Kammerquartett und keine Modernisierung dieser Materie, und daher gibt es leider auch streckenweise ziemlich einschläferndes Musikmaterial.

Die einzige Abwechslung ist, dass bei manchen Liedern mehr zu hören ist, als nur das Quartett. Bei diesen gibt es zusätzlich Piano und Gesang. Beispiele dafür sind "We Used To Bach" oder "Only The Giving".

Wenn man sich für dieses Album entscheidet, muss man auch darauf gefasst sein, dass es lange Stücke sind, die da auf einen zukommen, mehrere haben um die fünf Minuten Spieldauer. Insofern werden all jene, die mit den "Vier Jahrszeiten" oder VIVALDI etwas anfangen können bzw. mit anderen klassischen Streichkonzerten, hiermit ihre Freude haben, und Stücke wie "Loco (Locomotive Breath)" oder "Velvet Green (Velvet Green)" oder "Aquafugue (Aqualung)" als schön und mit Wiederkennungswert empfinden. Wobei bei letzterem Song auch wieder Flöten dabei sind und der bekannte Refrain gesungen wird.

Also, ihr lieben JETHRO TULL oder VIVALDI-Fans, ihr dürft bei diesem Album einfach mal mutig sein und euch überraschen lassen.

 

 



Ohne Bewertung
Autor: Lady Cat (23.03.2017)

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