MERIDIAN - The Fate Of Atlantis

In der Kürze liegt die Würze. Das scheint aktuell das Motto der Dänen zu sein, denn Sie bringen nun eine EP auf den Markt und keinen Longplayer. Die vier neuen Songs sind nicht unbedingt ein Ansetzen am 2016er Album "Breaking The Surface", sondern klingen mehr nach einer Neuorientierung. Das gute Gitarrenspiel und Songwriting, das man von der Band gewohnt ist, ist da, jedoch sind sie insgesamt nicht so überzeugend wie auf dem 2016er Werk.

Die vier Stücke sind nett gemacht, der Einsteiger "Off To War" zeigt entsprechende Power-Metal-Ambitionen und einen knackigen Speed sowie Fingerakrobatik-Soli. Hängt sicher mit dem "War"-Thema zusammen. "Fragments Of A Life" klingt auch gut, aber anders. Ein sehr melodischer Song, mit Einfühlungsvermögen gespielt und gesungen. Die beiden Gitarristen spielen runde Harmonien und versetzen einen gelegentlich ins Träumen. Was leider dazu führt, dass der Power hinter dem Metal etwas verloren geht. Von diesem Song gibt es auf der EP auch noch eine Radio-Edition.

"The Fate Of Atlantis" klingt sanft und mehr nach Melodic Hard Rock, mit dem Boy-Chorus im Hintergrund und den einschmeichelnden Rhythmen. Da kann auch das aufwändige Gitarrensolo nicht viel dagegen unternehmen, dass hier ein Teil der Power fehlt.

Beim letzten Song "Scream For Me" ist der galoppierende Power-Metal-Rhythmus großteils wieder da, wird jedoch auch wieder mit sanfteren Takten durchsetzt, und die Nummer beinhaltet ebenfalls einen langen Solo-Part. Der Ausklang mit dem endlosen "Ooo-hooo" Singsang ist auf die Länge dann fad. Würde empfehlen: In der Kürze liegt die Würze.

Fazit: Es klingt, als wären MERIDIAN sich aktuell nicht so sicher, wo sie hin wollen. Weiter mit Power Metal oder doch mehr in die Melodic-Schiene? An das 2016er Album kommt die EP leider nicht ran.