CULTIC - Of Fire And Sorcery

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VÖ: 22.04.2022
Bandinfo: CULTIC
Genre: Death/Doom Metal
Label: Eleventh Key
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Was bei „High Command“ funktioniert hat, klappt ebenso beim neuen Album und macht Lieder wie „Beseech The Olden Throne“, „Potion“, „The Tower“ oder „Warlock“ zu Hammer-Nummern. In einigen Liedern schimmert ihre typische Doom-Attitüde durch, die heruntergestimmten Gitarren und donnernden Kriegstrommeln sind richtig heavy.

Kostprobe gefällig? So klingt CULTICs typischer Death Doom Sound:

Gleich mit der ersten Nummer „Mystical Exaltation“ wird der Versuch gestartet, klassisches dramatisches Blechblasen mit pompösen Paukenschlägen zu erzeugen, und wie aus dem Nichts gesellt sich ein Synthesizermelodie hinzu; futuristischer Achtziger Sound trifft auf altertümliche Blaseninstrumente. Mit dem elektronischen Klaviertastengerät eröffnen CULTIC auch gerne ihre Lieder, wie zum Beispiel in „Leering From The Pinnacle“, „Weaver Deceiver“ oder wird – wie in "Invoking The Dragon“ – solo gespielt. Ihre Synthesizerspielweise nennen sie „fantasy-based Synth“, was im ersten Moment logisch klingt (hallo? Zauberer, Drachen, Feuer) aber einem dem Soundmix nicht schmackhafter macht.

Die Spielzeiten der Lieder gehen hier ins Extreme, von knapp zweiminütigen Stimmungsmachern bis hin zu dreizehn Minuten langen Stimmungskillern. Longplayer sind im Doombereich nichts Ungewöhnliches, doch mit „Iron Castle Redux“ wird der Bogen überspannt. Das liegt nicht an lahmen Gitarrenriffs oder ähnlichem, sondern bei einer Länge von knappen 13 Minuten hört man ab 03:33 keinen einzigen Ton. Die Nummer scheint als verlängertes Outro zur vorherigen gedacht zu sein, aber der Sinn hinter der achtminütigen Totenstille ist mir unbegreiflich. Da hätte man „Iron Castle Redux“ gleich streichen können.

Ein kleiner Trost zu dem holprigen Mittelteil des „Iron“-Dreiteilers ist die letzte Nummer im Bunde, nämlich „Iron Spider“. Hier kommt der Death Metaller aus der Doom-Band heraus, der Sänger grunzt in dreckiger Manier die Verse, während die Schlagzeugerin im Offbeat die Trommeln quält.

Ihr Sound gefällt mir, ebenso die gewählte Fantasy-Thematik, aber mit den seltsamen Synthesizereinlagen kann ich mich nicht anfreunden, genauso wenig mit dem „Iron“-Dreiteiler, der allerdings stimmungsmäßig gut anfängt, aber im Mittelteil stark nachlässt. Meine Meinung zum Album ist in zwei Hälften gespalten, aber, wenn ich genauer darüber nachdenke, stören mich die negativen Dinge zu sehr. Es ist schön zu hören, dass CULTIC noch unter den Lebenden weilen, nur ist das Lebenszeichen, das mit „Of Fire And Sorcery“ gesetzt wird, leider nur mittelmäßig.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (20.04.2022)

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