CONAN - Evidence Of Immortality

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VÖ: 19.08.2022
Bandinfo: CONAN
Genre: Stoner Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Es knarzt einmal mehr heftigst im Gebälk! Das Rödel-Trio aus Liverpool hat wieder zugeschlagen und kredenzt dem Auditorium auf seiner fünften Langlauf-Kratzbürste erneut eine Mischung aus Stoner, Doom und Sludge Metal, wobei letztere Komponente auf "Evidence Of Immortality" eine ganze Ecke zurückgefahren wurde, und die drei English Men ihren Sound dafür mit Drone und Funeral Doom-Versatzstücken aufgehübscht haben.

Bei CONAN stand schon immer das Riff im Vordergrund. Der Weg ist das Ziel, und das Ziel ist das Riff. Die Engländer sind wahre Meister darin, ihre Gitarren-Phrasen in so vielen Wiederholungen aneinander zu reihen, wie es den Songs gerade noch, oder besser, in maximaler Weise zuträglich ist. Und so türmen CONAN auch auf "Evidence Of Immortality" wieder wolkenkratzerhohe Gebilde ebenjener eben genannter musikalischer Motiv-Form vor den Ohren der Hörerschaft auf, dass bei entsprechender Lautstärke die Gehörgänge schon nach kurzer Zeit (metaphorisch gesprochen) zu bluten beginnen, wenn die aus fingerdicken Stahlseilen zu bestehen scheinenden Gitarren- und Bass-Saiten ihre unverkennbar und einzigartig nach CONAN klingenden Töne erbarmungslos und in bis zum Exzess ausgereizten Ostinati aus den Boxen drücken. 

Für CONAN-Verhältnisse ist der neue Stoff regelrecht eingängig, auch wenn man speziell für den Opener und den Rausschmeißer mit ihren zehn bzw. knapp 15 Minuten Spielzeit schon einiges an Geduld mitbringen und auch aufwenden muss. Jons eindringlich-markante Vocals verleihen den sechs Tracks ihr Finish und machen die Stücke unverwechselbar. Während die Axt-Fraktion der Meisterschaft in einprägsamer Monotonie unterwegs ist, bestimmt das Schlagzeug zum einen die in den Tracks vorherrschende Geschwindigkeit von (vom Bahnradsport bekannten) regelrechten Stehversuchen bis hin zu beinahe Uptempo-lastigen Ausbrüchen. Zum anderen sind die Drumms auch das Instrument, mit dem der Abwechslungsreichtum der Songs herauf oder herunter skaliert wird.

Fazit:

CONAN haben ja schon vor einiger Zeit ein eigens Genre für sich erfunden: Caveman Battle Doom. Und genau den bekommen wir auf "Evidence Of Immortality" zu hören, und zwar in brachial-archaischer und monumental epischer Form. Wenn etwa wie im gigantischen Albumcloser CONAN knietief im Funeral Doom waten, während sie diesen Sound mit lavazähen, teils ultrapsychedelisch anmutenden 80s-Synthie-Klängen kombinieren, benötigt man absolut keinen Joint oder andere physische Stimulanzien, um nach dem 14-minütigen Songmonster total high zu sein und gefühlt auf dem surrealsten LSD-Trip ohne LSD ever komplett abzudrehen.

PS.: Einige ausufernde Schachtelsätze bitte ich die Stormbringer-Leserschaft zu entschuldigen, doch hier ist, da die Platte während des Verfassens dieser Rezension mehrfach und ohne Pausen in Dauerrotation hoch und runter lief, eindeutig der eingangs beschriebene CONAN-typische Musikstil die Ursache und hauptverantwortlich für die sich homogen den Riff-Gebirgen und klanglichen Endlosschleifen anpassende Satzkonstruktion. Ähm, ja...



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Ernst Lustig (06.09.2022)

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