ARRAYAN PATH - Thus Always to Tyrants

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VÖ: 09.12.2022
Bandinfo: ARRAYAN PATH
Genre: Power Metal
Label: Pitch Black Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Schon einmal etwas von König Evagoras von Salamis (gelegen auf dem heutigen Zypern) gehört? Ich auch nicht. Die Zyprioten von ARRAYAN PATH nehmen diese Randfigur in der Geschichte zum Anlass, ein Konzeptalbum mit "Thus Always To Tyrants" zu veröffentlichen. Historiker, die gerne diese Phase der Geschichte in dieser Region beleuchten, mögen mir meine Unwissenheit verzeihen, aber man kann nicht alles wissen, nöm.

ARRAYAN PATH sind ja generell schon eine etwas nerdige Band mit ihrer Mischung aus Power Metal, bombastischen Elementen und orientalischen Einflüssen. Mit diesem Mix hängen sie leider noch immer im Untergrund und konnten die gläserne Decke im Metal noch nicht durchbrechen. Schade eigentlich, sind sie doch in ihrer Nische dafür bekannt, hochklassige Alben zu veröffentlichen.

"Thus Always To Tyrants" ist, wie erwähnt, ein Konzeptalbum und auch musikalisch spazieren wir durch einen tonalen Garten in dem die Geschichte stattfindet. 64 Minuten lang erleben wir, wie Evagoras liebt, leidet und kämpft. Glaube ich halt, ich kenne die Geschichte nicht. Auch wie erwähnt. Das erinnert mich ein wenig an die frühen AYREON im gegebenen Fall mit nur einem Sänger und keinem Arsenal an Vortragenden. 

Das Album besitzt eigentlich alles, zügige Power-Metal-Stücke, balladeske Momente und Midtemposongs zuhauf. Vom europäischen Metal hin zu orientalen Einflüssen hat man hier alles. Darüber brilliert die Stimme von Nicholas Leptos. Von getragenem Timbre bis zu höchsten Tönen beherrscht der Sänger wirklich alles was eine Metalscheibe braucht. Da können sich einige Vokalisten eine dicke Scheibe abschneiden. 

Die Songs sind, wie gesagt, maximal abwechslungsreich, bald mit dicken Riffs versehen, bald leider mit dickem Plastik zugedeckt. Es kommt immer wieder vor, dass die Keys die Gitarren verschwinden lassen. Das nimmt dem Album etwas an Schärfe. Des Weiteren ist der eine oder andere Refrain ("Oh Dark Tears (Aftermath", "In Salamis") gar opulent geraten und ist etwas jenseits der Schmerzgrenze. Damit hat es sich aber schon mit den Kritikpunkten. Das Album funktioniert am besten nach einigen, zahlreichen, Durchläufen und lässt dann nicht mehr los. Die Geduld muss man natürlich aufbringen, aber es lohnt sich auf jeden Fall.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (28.03.2023)

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