THE DEFIANTS - Drive

Die DEFIANTS gibt es seit 2015 und sie gehen mit "Drive" nunmehr in ihre dritte Album-Runde. An sich handelt es sich ja bekanntlich um drei Viertel DANGER DANGER-Mitglieder. Warum man das Ganze nicht gleich so nennt, da es auch musikalisch keine großartigen Unterschiede gibt, ist eher ein wenig unverständlich. Aber egal.

Bei den Jungs merkt man, dass es sich nicht um ein beliebig zusammengewürfteltes Frontiers-Projekt handelt. "Drive" ist eine vorzügliche Sommer-Scheibe geworden, bei der man alle Probleme der Welt für 50 Minuten vergessen kann.

Das Einstiegstrio "Hey Life", "Go Big Or Go Home"  und "19 Summertime" wäre in den Achtzigern auf einem Millionenseller eine Hitgarantie gewesen. "Miracle" ist die Schmachtballade mit viel Zuckersirup außenrum.

Die Jungs habens einfach drauf, was eingängige Hymnen angeht. Auch wenn in der zweiten Hälfte ein paar Songs abfallen ("Another Tme, Another Place") ist die Scheibe ziemlich überzeugend und mit den Schlussnummern "The Night To Remember" und dem harten "Nothing's Gonna Stop Me Now" werden die Zügel wieder gut angezogen. PAUL LAINE ist immer noch ein Weltklasse-Sänger und die Soli von Rob Marcello kommen messerscharf aus den Lautsprechern. 

Einzige Kritikpunkte wäre die doch etwas zu poppig angelegt Produktion, da würde ich mir manchmal ein bisschen mehr Schmackes wie auf dem D2-Klassiker "Return Of The Great Gildersleeves" wünschen. Und der Drumsound klingt für mich arg klinisch, auch wenn VAN ROMAINE offenbar kein Drumcomputer, sondern ein gefragter Sessiondrummer ist.

"Drive" überzeugt und ist ein idealer Begleiter für den anstehenden Sommer. Es wäre schön, die Jungs einmal live zu sehen, aber das gab es bislang nur sehr selten und wird wohl auch weiterhin leider so bleiben.