Olympos Mons - Medievil

OLYMPOS MONS strikes again. Bereits mit ihrem Debütalbum "Conquistador" (2004) konnten die Finnen respektable Punkte einfahren, doch was sie auf "Medievil" abziehen treibt dem Fan melodischer Metalkost buchstäblich das Freudenwasser in die Augen.

Ganz im Stil der alten Teutonen-Fraktion (GAMMAWEEN und HELLO RAY), mit typisch finnischen Essenzen und einem kräftigen Schuß FREEDOM CALL´scher Happyness lassen OLYMPOS MONS auf ihrem aktuellen Freudenspender zehn Tracks auf die Gemeinde los, wie sie auch die altgedienten Vorbilder nicht besser hinbekommen hätten. Der Unterschied zu den 3.765 vergleichbaren Bands ihrer Sparte kristallisiert sich bereits beim Operner "One World" heraus: dank der häufigen Rhythmusvariationen halten die Jungs ihren Spannungsbogen von Anfang bis Ende aufrecht. Einziger Schwachpunkt ist die Auswahl der Keyboard-Instrumentierung in manchen Songs. Fanfarenklänge hatten wir im Metal schon oft genug und gehören inzwischen eindeutig zu den Dingen die die Welt nicht braucht. Die symphonischen Klangteppiche hingegen funktionieren sehr gut und passen zum pathos-geschwängerten Gesang von Ian E. Highhill. Der Hang zum Kitsch ist bei OLYMPOS MONS beileibe nicht von der Hand zu weisen. Im Gegensatz zu den meisten Genrekollegen funktioniert dieser Mix aus Melodie, Metal und Malzbier bei den Finnen aber erstklassig und dank der wirklich glasklaren Produktion steht hier immer noch der Metal klar an erster Stelle.

Jene, die angesichts einer dezenten Überdosis an Melodie und Keyboards bereits heftiger Juckreiz überfällt, lassen besser die Finger von dieser Platte. Wer hingegen mit oben genannten Bands etwas anfangen kann, und wem die letzte SONATA ARCTICA CD zu abgehoben war, sollte diesen vielversprechenden Finnen eine Chance geben. Für mich ist "Medievil" schon jetzt eine der besten Melodic Metal Scheiben des Jahres.